Tony Khan spricht über mögliche Zwei-Nächte-Events bei AEW und reagiert auf Storytelling-Kritik

AEW Präsident Tony Khan teilt etwas mit

In einem ausführlichen Interview mit Z100 New York sprach AEW-Präsident Tony Khan über die Möglichkeit, künftig Pay-per-View-Events über zwei Abende hinweg zu veranstalten. Diese Eventform, die WWE unter anderem bei WrestleMania seit mehreren Jahren erfolgreich umsetzt, sei aus seiner Sicht durchaus interessant.

Khan stellte klar, dass er aktuell mit der Veranstaltungsfrequenz von AEW sehr zufrieden sei. Das Unternehmen habe 2025 ein starkes Jahr erlebt, sowohl was die Zuschauerzahlen als auch die wirtschaftlichen Ergebnisse betreffe. Dennoch sehe er klare wirtschaftliche Vorteile in einem Zwei-Nächte-Format.

Er erklärte, dass die Durchführung mehrerer Shows am selben Standort erhebliche Einsparungen ermögliche. Insbesondere beim Auf- und Abbau der Bühnen- und Technikstrukturen könnten Kosten im hohen sechsstelligen bis hin zum Millionenbereich eingespart werden. Diese Mittel könnten dann in andere Bereiche des Unternehmens investiert werden, darunter die Qualität der Showproduktion, gezieltes Marketing, die Vergütung der Talente und die langfristige Rentabilität.

Positive Erfahrungen mit längeren Standortaufenthalten

Khan verwies in diesem Zusammenhang auf die erfolgreichen Eventserien in Chicago, bei denen AEW über mehrere Tage in derselben Stadt präsent war. Ein ähnliches Konzept werde demnächst auch in Philadelphia umgesetzt. Diese sogenannten Residencies hätten den Vorteil, dass sie nicht nur Kosten senken, sondern auch eine tiefere Bindung zum lokalen Publikum schaffen.

Er betonte, dass AEW bei einem Zwei-Nächte-Event nicht zwangsläufig die Eventstruktur der WWE kopieren würde, sondern ein eigenes Konzept entwickeln könnte. Dennoch sei das Grundprinzip, mehrere große Shows an einem Standort auszurichten, eine interessante Option für die Zukunft.

Stabile wirtschaftliche Lage durch neue Medienrechte

Ein weiterer Grund, warum AEW solche Pläne realistischerweise umsetzen könnte, sind laut Khan die neuen Medien- und TV-Verträge des Unternehmens. Diese hätten AEW wirtschaftlich stärker aufgestellt als je zuvor. Die Einnahmen seien jährlich gestiegen, und AEW sei inzwischen ein gesund wachsendes Unternehmen mit stabiler Marktposition.

Khan bezeichnete es als „spannend“, dass AEW als vergleichsweise junge Promotion jährlich steigende Umsätze verzeichne. Diese Entwicklung ermögliche es, neue Eventformate in Betracht zu ziehen, die früher aus finanziellen oder logistischen Gründen nicht denkbar gewesen wären.

Reaktion auf Vorwürfe mangelnden Storytellings

Im selben Interview reagierte Tony Khan auch auf immer wiederkehrende Kritik, AEW habe ein Defizit im Bereich Storytelling. Er wies diese Vorwürfe entschieden zurück und betonte, dass das Erzählen von Geschichten ein fester und wichtiger Bestandteil der Shows sei.

AEW sei zwar bekannt für hochklassige In-Ring-Action, doch auch die Geschichten hinter den Matches seien stark und durchdacht. Als Beispiel nannte Khan die jüngste World Championship-Regentschaft von Jon Moxley. Diese habe nicht nur sportlich überzeugt, sondern auch eine erzählerische Tiefe geboten, die von vielen Fans geschätzt worden sei.

Khan stellte klar, dass nicht jede Storyline bei allen Zuschauern gleich gut ankomme, was im Wrestling normal sei. Dennoch gebe es bei AEW stets eine Vielzahl parallel laufender Handlungsstränge, die bewusst aufgebaut und über längere Zeit erzählt würden.

„Eine absolute Unwahrheit“

Besonders deutlich wurde Khan, als er die Aussage einiger Kritiker kommentierte, AEW fehle es an Geschichten. Er bezeichnete diese Behauptung als „Unwahrheit“ und widersprach ihr entschieden. Seiner Ansicht nach handele es sich nicht um ein Missverständnis, sondern um eine falsche Darstellung, die von manchen bewusst verbreitet werde.

Er betonte, dass viele Fans, die AEW regelmäßig und aufmerksam verfolgten, das Storytelling zu schätzen wüssten. Die Kombination aus athletischer Leistung und durchdachten Geschichten sei ein wesentlicher Teil des Produkts und trage entscheidend zur Identität der Promotion bei.

Ausblick auf die kreative und wirtschaftliche Entwicklung

Abschließend stellte Khan klar, dass AEW sowohl wirtschaftlich als auch kreativ auf einem stabilen Fundament stehe. Die Kombination aus gestärkter Finanzlage, loyaler Fangemeinde und kontinuierlicher Weiterentwicklung des Produkts sei die Grundlage, um auch künftig innovative Eventkonzepte und langfristige Storylines umzusetzen.

Ob AEW tatsächlich ein Zwei-Nächte-Event realisieren wird, ließ Khan offen. Seine Aussagen machen jedoch deutlich, dass die Promotion sowohl die logistischen als auch die wirtschaftlichen Voraussetzungen besitzt, um diese Option ernsthaft zu prüfen.

3 Kommentare

  1. Da die PPV von AEW wirklich sehr lang sind, wäre es tatsächlich keine schlechte Idee, sie auf 2 Tage aufzuteilen.

  2. Als Beispiel nannte Khan die jüngste World Championship-Regentschaft von Jon Moxley. Diese habe nicht nur sportlich überzeugt, sondern auch eine erzählerische Tiefe geboten, die von vielen Fans geschätzt worden sei.

    Ich lach mich wech.

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