Beim SummerSlam 2025 hat WWE mit einer der am strengsten geheim gehaltenen Rückkehraktionen der letzten Jahre für einen echten Schockmoment gesorgt. Die zweitägige Großveranstaltung im MetLife Stadium in East Rutherford, New Jersey, stand im Zeichen hochkarätiger Matches, emotionaler Geschichten und historischer Entwicklungen, doch die wahre Überraschung sollte sich erst ganz am Ende des zweiten Abends ereignen.
Im Main Event des „SummerSlam Sunday“ trat John Cena gegen Cody Rhodes in einem als Sinnbild für den Generationenwechsel inszenierten Match an. Es war ein Match, das nicht nur sportlich überzeugte, sondern auch symbolisch für den letzten großen Abschnitt in Cenas aktiver Karriere stand. Nach einem intensiven Duell musste sich der langjährige WWE-Star schließlich geschlagen geben. Cody Rhodes, der bei diesem Event endgültig seinen Status als neuer Aushängeschild der Company festigte, gewann den Undisputed WWE Championship Titel von John Cena.
Als Cena am Boden lag und sich mühsam aufrichtete, wirkte es zunächst wie der stille Abschluss eines emotionalen Kapitels. Die Kamera blieb lange auf ihm, das Publikum stand applaudierend hinter dem angeschlagenen Veteranen. Kommentatoren sprachen bereits davon, dass dies möglicherweise einer der letzten großen TV-Momente für John Cena sein könnte. Die Stimmung war angespannt, fast ehrfürchtig, als plötzlich das Licht leicht gedimmt wurde und das Publikum begann, sich unruhig umzusehen.
Dann, nur kuzrz nach dem offiziellen Ende des Matches, brach aus dem Nichts eine altbekannte Musik durch die Arena. Die ersten Töne reichten aus, um die gesamte Halle in einen kollektiven Aufschrei zu versetzen. Unter donnerndem Jubel marschierte ein Mann mit finsterem Blick, markanter Silhouette und ungebremster Entschlossenheit zum Ring. Es war Brock Lesnar. Der mehrfache World Champion, der seit dem SummerSlam 2023 kein WWE-Match mehr bestritten hatte, kehrte völlig unerwartet ins WWE-TV zurück und beendete die Show mit einem Paukenschlag. Ohne zu zögern schnappte sich Lesnar den ohnehin angeschlagenen Cena, hievte ihn mühelos auf seine Schultern und ließ ihn mit einem brachialen F-5 auf der Matte zurück.
Exklusive Details aus dem Backstagebereich
Es war Lesnars erster WWE-Auftritt seit dem SummerSlam 2023, also nach rund zwei Jahren TV-Abstinenz. Hinter den Kulissen lief alles auf höchste Geheimhaltungsstufe. Mike Johnson vom PWInsider berichtete, dass Lesnar in der Nacht zuvor heimlich eingeflogen und den gesamten Sonntag über vor Publikum und Personal verborgen gehalten wurde. Selbst viele Mitglieder des kreativen Teams wussten nicht, dass er auftreten würde. Während vereinzelt mit einem Auftritt von The Rock gerechnet wurde, erwies sich letztlich Lesnar als der geheim gehaltene Gast.
WWE gab Freigabe vier Wochen vor der Show
Wie Dave Meltzer im Wrestling Observer Radio bekannt gab, erhielt Brock Lesnar bereits vier Wochen vor dem SummerSlam die offizielle Freigabe für eine TV-Rückkehr durch die WWE-Rechtsabteilung. Der genaue Hintergrund dieser Entscheidung ist nicht vollständig bekannt, doch Meltzer nannte mehrere mögliche Szenarien. Demnach könnte WWE davon ausgehen, dass Lesnar im laufenden Rechtsstreit rund um Janel Grant keine gewichtige rechtliche Rolle mehr spielt. Eine andere Möglichkeit wäre, dass WWE kurz vor einer außergerichtlichen Einigung mit Grant steht oder innerhalb der Rechtsabteilung einfach ein Meinungsumschwung erfolgt ist.
Meltzer erklärte, dass dies auch der Grund sei, warum WWE nach dem SummerSlam keine traditionelle Pressekonferenz mit Triple H und den Superstars veranstaltet habe. Man habe die öffentliche Bühne aufgrund der sensiblen Situation rund um Lesnars Rückkehr bewusst vermieden.
Triple H reagiert auf Fanreaktionen und bestätigt Lesnars Rolle auf Cenas Wunschliste
Während der verkürzten Post-Show-Medienrunde reagierte Triple H dennoch auf die lautstarken „We want Brock“ Chants im Publikum. Er blickte kurz ins Publikum, unterbrach sich und sagte: „Ihr wollt Brock? Ihr habt ihn.“ Später bestätigte er, dass Brock Lesnar auf der persönlichen Wunschliste von John Cena für dessen Abschiedstournee stand. Laut Triple H geht es bei Cenas letztem Karriereabschnitt darum, dass der langjährige WWE-Star sein eigenes Kapitel schreiben darf. Cena habe sich explizit gewünscht, vor seinem endgültigen Rücktritt ein letztes Mal gegen Brock Lesnar in den Ring zu steigen.
John Cena wird seine letzten Premium Live Events bei WWE Clash in Paris am 31. August 2025, WWE Crown Jewel: Perth im Oktober sowie bei der Survivor Series im November bestreiten. Sein finales Match wird am 13. Dezember 2025 bei WWE Saturday Night’s Main Event in Boston stattfinden. Dort wird Cena in seiner Heimatstadt offiziell in den Wrestling-Ruhestand verabschiedet.
Merchandise-Offensive unmittelbar nach dem Comeback
WWE nutzte Lesnars Rückkehr auch wirtschaftlich. Bereits wenige Stunden nach dem SummerSlam veröffentlichte Fanatics, der offizielle WWE-Merchandise-Partner, neue T-Shirt-Designs und andere Fanartikel von Lesnar. Diese Artikel dominierten innerhalb kürzester Zeit die Startseite des Shops. Der rasche Produktlaunch unterstreicht, dass Lesnars Comeback nicht nur sportlich, sondern auch kommerziell exakt durchgeplant war.
Janel Grant-Klage rückt WWE und Lesnar erneut ins Scheinwerferlicht
Doch die Reaktionen auf Lesnars Rückkehr sind nicht durchweg positiv. Im Gegenteil: Eine Welle der Kritik folgte auf seinen TV-Auftritt. Denn seit Januar 2024 ist Lesnar in der laufenden Klage von Janel Grant gegen Vince McMahon und die WWE namentlich erwähnt. Grant beschuldigt McMahon unter anderem des Sexhandels, sexueller Nötigung und systematischer Ausbeutung während ihrer Zeit bei WWE. In der überarbeiteten Klageschrift vom Februar 2025 wird Brock Lesnar zwar nicht als Beklagter geführt, aber namentlich im Kontext schwerwiegender Vorwürfe genannt.
Ein besonders brisanter Vorwurf: Grant beschreibt, dass sie von WWE als Druckmittel gegenüber Lesnar eingesetzt wurde, um Vertragsverhandlungen zu beeinflussen. Dies führte laut früheren Berichten dazu, dass Lesnar nach Bekanntwerden der Klage Anfang 2024 vollständig aus dem WWE-TV genommen wurde. Mit dem plötzlichen Comeback beim SummerSlam stellt sich für viele Beobachter die Frage, ob WWE tatsächlich auf eine gerichtliche Entlastung Lesnars spekuliert oder ob das Unternehmen schlichtweg andere Interessen priorisiert.
Sprecher von Janel Grant kritisiert WWE öffentlich
Unmittelbar nach dem SummerSlam veröffentlichte ein Sprecher von Janel Grant eine offizielle Stellungnahme zur Rückkehr von Brock Lesnar. Darin heißt es: „Viel zu lange wurde Missbrauch unter der Führung der WWE geduldet. Anstatt dieses Unrecht zu korrigieren, hat die WWE nichts unternommen, um sicherzustellen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Dieser Versuch, Fehlverhalten unter den Teppich zu kehren, wird nach hinten losgehen. Wir freuen uns darauf, dass alle Fakten, einschließlich derjenigen über Mr. Lesnar, vor Gericht ans Licht kommen, wo sie hingehören. In der Zwischenzeit verweisen wir Sie jedoch auf die aktualisierte Klage von Janel Grant, in der sie detailliert beschreibt, welchen Missbrauch sie durch Vince McMahon und andere während ihrer Beschäftigung bei der WWE erlitten hat.“
Diese Stellungnahme sorgte für erhebliche Diskussionen in den sozialen Netzwerken und innerhalb der Wrestling-Community. Während einige Fans Lesnars Comeback feierten, betonten andere, dass ein vollständiger und transparenter Umgang mit den Vorwürfen überfällig sei.
Ausblick: Zwischen Fan-Euphorie und öffentlicher Verantwortung
Wie WWE in den kommenden Wochen mit der Situation umgehen wird, ist unklar. Brock Lesnar ist derzeit für eines von John Cenas verbleibenden Matches vorgesehen. Ob er auch danach wieder dauerhaft im WWE-TV auftauchen oder sogar in eine große Fehde mit GUNTHER einsteigen wird, ist bisher nicht bestätigt und die Reaktionen der Fan-Community sind gespalten.
Also Schock Moment würde ich das nicht nennen.
Ein Lesnar den man lange nicht mehr braucht, und ein Ex AEW wrestler der dort nicht mehr gut genug für die Upper Card war, mit der WWE geht es wirklich gut immer weiter berg ab
Du vergisst dabei einen entscheidenden Punkt: WWE ist in erster Linie für den amerikanischen Markt gemacht – und dort ist Brock Lesnar nach wie vor ein absoluter Zuschauermagnet. Er zieht Publikum, verkauft Tickets, generiert Pay-per-View-Käufe und bringt mediale Aufmerksamkeit. Es geht hier nicht darum, ob man ihn „braucht“ oder ob er sportlich noch relevant ist – es geht ums Geschäft. Und wirtschaftlich gesehen ist Lesnar immer noch eine Bank.
Natürlich war das kein Schockmoment im klassischen Sinne, sondern eine klar kalkulierte Business-Entscheidung. Genau das war ja auch der Plan: Aufmerksamkeit erzeugen, Diskussionen anstoßen und Einnahmen sichern. WWE lebt nun mal davon, große Namen strategisch einzusetzen – nicht davon, jede Woche ein neues Indie-Wunderkind zu pushen.
Was Ex-AEW-Wrestler betrifft: Auch hier gilt – WWE bewertet nicht nur In-Ring-Qualität, sondern auch Marktwert und Potenzial. Dass jemand bei AEW nicht dauerhaft in der Upper Card war, heißt nicht automatisch, dass er bei WWE keine Rolle spielen kann. Die Ligen funktionieren unterschiedlich, die Zielgruppen auch.
Ob einem das gefällt oder nicht: WWE setzt auf Namen, die Geld bringen. Und Brock Lesnar ist genau das – ein Investment mit kalkulierter Rendite.
Mhhhhh…
Ich finde es immer ein bisschen schwierig vom Sofa aus zu urteilen welchen Wrestler man schon länger nicht mehr braucht und wer irgendwas nicht geschafft haben soll.
Aber heutzutage ist es einfach furchtbar einfach (viel zu einfach) mit dem Finger auf andere zu zeigen.