
In einem Interview mit Adrian Hernandez in der Sendung „Unlikely“ äußerte sich MJF, einer der polarisierendsten und wortgewandtesten Stars im Wrestling-Geschäft, sowohl in seinem On-Air-Charakter als auch persönlich über die wachsende Rivalität zwischen AEW und WWE sowie über seine Begegnung mit WWE-Legende John Cena. Dabei zeigte sich der frühere AEW World Champion ungewöhnlich differenziert und sogar emotional.
„Ich hasse Tony Khan, aber er macht einen verdammt guten Job“
Auf die Frage nach dem Verhalten von AEW-Präsident Tony Khan und dessen Entwicklung im Umgang mit der Konkurrenz zeigte sich MJF ungewohnt anerkennend. Obwohl er betonte, dass er Khan „abgrundtief hasse“, lobte er dessen neue Professionalität, insbesondere im Hinblick auf dessen öffentliche Kommunikation.
„Man merkt, dass Tony sich inzwischen ganz anders verhält. So professionell wie jetzt war er online noch nie. Er spricht nur noch über unser eigenes Unternehmen und verzichtet auf Seitenhiebe. Das liegt daran, dass er sich mittlerweile wirklich voll und ganz auf AEW konzentriert. Dafür muss ich ihm Respekt zollen. Ich habe meinen Chef noch nie so intensiv und hart arbeiten sehen. Wir haben im Moment unglaublich viel Schwung, und so sehr ich ihn auch hasse, das muss man ihm einfach anerkennen.“
„Klingt unecht, ist es aber nicht“ – AEWs historische Erfolge
MJF nutzte das Interview auch, um auf die beeindruckenden Errungenschaften von All Elite Wrestling hinzuweisen. Besonders stolz zeigte er sich auf die Zuschauerzahlen bei Großveranstaltungen.
„AEW gibt es erst seit sechs Jahren – und trotzdem sind wir schon jetzt das finanziell erfolgreichste Wrestling-Unternehmen aller Zeiten. Das klingt unglaublich, ist aber wahr. Bei der größten Wrestling-Show überhaupt, im Wembley-Stadion, haben 82.000 Menschen meinen Namen gerufen, als ich meinen World Title verteidigt habe. Und auch das ist kein Witz. Gerade erst haben wir im Globe Life Field in Texas die zweitgrößte Wrestling-Show auf amerikanischem Boden veranstaltet – klingt verrückt, ist aber Realität.“
MJF betonte damit nicht nur seine persönliche Bedeutung innerhalb der Company, sondern auch den rasanten Aufstieg von AEW im Wrestling-Geschäft.
MJF über Fan-Tribalismus: „Ich finde das dumm“
Ein weiterer Punkt, der dem charismatischen Star am Herzen lag, ist die Polarisierung innerhalb der Wrestling-Fan-Community. Er kritisierte die ständige Konfrontation zwischen WWE- und AEW-Fans scharf.
„All Elite Wrestling bringt das professionelle Wrestling auf ein neues Level – ganz klar. Ich glaube, der Grund, warum WWE-Wrestlern in Interviews oft Fragen zu AEW gestellt werden – und mir umgekehrt Fragen zu WWE, ist, dass viele Fans einfach extrem parteiisch denken. Sie sehen Wrestling wie einen Krieg zwischen Lagern. Ich halte das für ziemlich dumm. Aber wenn ihr das unbedingt so sehen wollt, dann macht das eben. Was mir wichtig ist: Genießt doch einfach das Wrestling an sich. Und vor allem: Genießt mich, denn ich bin ein Ausnahmetalent. Ich bin vielleicht nicht für ewig hier, aber dafür für eine verdammt gute Zeit.“
Persönlicher Moment mit John Cena: „Er war meine erste Liebe“
Während MJF in der Regel kaum Verletzlichkeit zeigt, sprach er in demselben Interview auch über einen besonderen Moment mit WWE Legende John Cena. Beide trafen beim Red-Carpet-Event zur Premiere des Films The Iron Claw aufeinander. Auch wenn er keine Details preisgab, wurde deutlich, wie viel ihm die Begegnung bedeutete. „Was genau wir gesprochen haben, bleibt unter uns. Aber was ich sagen kann, ist: Er ist wirklich so, wie man ihn sich vorstellt – unglaublich fleißig, klug, ein bisschen verrückt, aber vor allem ein richtig guter Mensch. Einfach ein großartiger Typ.“
Er sagte außerdem, dass John Cena für ihn über viele Jahre ein Vorbild war – sowohl im Wrestling als auch im echten Leben. „Jedes Mal, wenn ich mit ihm gesprochen habe, hatte ich das Gefühl, dass ich entweder etwas dazugelernt oder zumindest verstanden habe, wie ich mich verhalten sollte – im Ring und auch außerhalb.“
Für viele Fans dürfte es überraschend sein, dass MJF in seiner Kindheit ein großer John-Cena-Fan war. „Ich hatte ein riesiges Cena-Poster an meiner Wand – so ein Fathead. Er war meine erste große Wrestling-Liebe… danach kam dann CM Punk. Deshalb war es echt etwas Besonderes, mit ihm persönlich zu sprechen.“
Schönes Interview und full ack – ich geniesse das Entertainment von WWE und mag das Wrestling von AEW. Dieser permanente Beef, das schlecht reden der anderen Liga, ist schlicht und ergreifend Kinderkaxxe. Kann man nicht anders sagen.
Genau Walez du sprichst mir aus der Seele und MJF auch. Einfach das Wrestling genießen und keine gedanken über das ausserum machen zb. wie viele freie plätze in der Halle sind oder wenn ein Wrestler kein Push bekommt, oder nicht so eingestetzt wird wie man es gerne hätte. Schließlich ist Wrestling kein Wunschkonzert.🤷♂️