Matt Hardy enthüllt brutale Wahrheiten aus der Attitude Era – und den wahren Ursprung des Namens „Hardy Boyz“

Seit Jahrzehnten zählen Matt und Jeff Hardy zu den bekanntesten Tag Teams der Wrestling-Geschichte. Doch wie Matt Hardy nun enthüllte, war der Name „Hardy Boyz“, der sie weltweit berühmt machte, ursprünglich gar nicht ihre Idee.

In einem Interview mit Sam Roberts erklärte Matt Hardy, dass der Name von den Promotern erfunden wurde, um auf die Popularität der klassischen Kriminalromane „The Hardy Boys“ anzuspielen. Um urheberrechtlichen Problemen aus dem Weg zu gehen, wurde eine kleine Änderung vorgenommen.

„Wir haben uns eigentlich nie bewusst für den Namen ‚Hardy Boys‘ entschieden – das war eher ein Zufall. Lustigerweise dachten viele Leute damals an die bekannten ‚Hardy Boys‘-Detektivgeschichten. Und dann hieß es plötzlich: ‚Hey, eure Nachnamen sind ja Hardy – nennen wir euch doch einfach die Hardy Boys.‘ Aber dann kam der Hinweis: ‚So dürft ihr euch nicht nennen, das ist urheberrechtlich geschützt.‘ Also haben wir das ‚S‘ einfach durch ein ‚Z‘ ersetzt und so wurden wir zu den Hardy Boyz“, erklärte Matt Hardy.

Nach ihrem WWE-Zeit traten Matt und Jeff Hardy vereinzelt unter dem Namen „The Hardy Boys“ auf – obwohl dieser Begriff ursprünglich wegen der gleichnamigen Jugendbuchreihe urheberrechtlich problematisch war. Der Grund: Es kam nie zu rechtlichen Schritten durch die Rechteinhaber, da die Verwendung im Wrestling-Kontext deutlich von der Buchreihe abweicht. Zudem nutzten die Brüder meist den Namen „The Hardys“, was rechtlich unbedenklich ist, da es sich dabei einfach um ihren Nachnamen im Plural handelt. So konnten sie den bekannten Namen weiterführen, ohne formell gegen Markenrechte zu verstoßen.

Unvergessliche Gewalt: Stuhlschläge, Respekt und die raue Kultur der Attitude Era

In demselben Interview mit Sam Roberts sprach Matt Hardy über die harte Realität der WWE Attitude Era – insbesondere über den Umgang mit Stuhlschlägen und die gefährliche Erwartungshaltung gegenüber jungen Wrestlern.

Er erinnerte sich an das legendäre Tables Match beim Royal Rumble 2000 gegen die Dudley Boyz, in dem ungeschützte Stuhlschläge auf den Kopf keine Ausnahme, sondern die Regel waren. Damals galt es als Zeichen von Härte, solche Angriffe ohne jede Abwehr zu überstehen.

„Ich werde das nie vergessen… wenn ich heute daran denke, was wir früher gemacht haben, kann ich es kaum glauben. Wir haben uns wirklich immer wieder hart direkt auf den Kopf schlagen lassen – das ist einfach verrückt. Aber man darf nicht vergessen: Das war die Attitude Era – wie der Wilde Westen. Wenn damals jemand mit einem Stuhl auf uns losging und wir versucht haben, uns zu schützen, indem wir die Hände hochgenommen haben, wurden wir dafür sogar getadelt. Man wurde beleidigt, wenn man sich schützte. So war damals die Kultur im Wrestling. Du musstest ein ‚richtiger Mann‘ sein und es einfach durchziehen. So wurden wir trainiert und so haben es uns die alten Hasen in der Umkleide beigebracht.“

Die Konsequenzen dieser Kultur wurden den Beteiligten erst später bewusst. Matt verriet, dass das WWE-Management das Match sogar kürzte, um die Gewalt zu begrenzen. Drei bis vier Minuten wurden gestrichen – doch Matt, Jeff und die Dudleys wollten keine der geplanten Spots aufgeben.

„Ich erinnere mich noch genau an den Royal Rumble 2000 im Madison Square Garden in New York – das Tables match. Damals mussten sie unser Match kürzen, weil es vorher zu viele ungeschützte Stuhlschläge gegeben hatte. Uns wurden etwa drei oder vier Minuten gestrichen. Kurz bevor wir durch den Vorhang gingen, hatten wir noch eine schnelle Besprechung: ‚Okay Leute, unsere Zeit wurde gekürzt, das Match muss anders ablaufen – wie gehen wir jetzt vor?‘ Wir mussten gemeinsam entscheiden, was wir streichen oder anpassen. Bubba und ich sahen uns nur kurz an und sagten: ‚Wollen wir es einfach trotzdem durchziehen?‘ Und alle waren dabei – also haben wir’s einfach gemacht.“

Dieses kompromisslose Vorgehen zeigt, wie groß der Druck in der Umkleidekabine war, sich Respekt zu verdienen – oft auf Kosten der eigenen Gesundheit.

„Loaded“ als Markenzeichen: Wie der Hardy-Titelsong durch alle Promotions reiste

Neben ihrem Namen und ihrer legendären Härte verbindet die Fans mit den Hardys auch ihre legendäre Einzugsmusik: „Loaded“. Dass dieser Titelsong sie über Jahrzehnte hinweg in verschiedenen Promotions wie WWE, AEW und TNA begleitete, ist im Wrestling alles andere als selbstverständlich.

Im Gespräch mit Sam Roberts erklärten Matt und Jeff Hardy, warum sie ihre Musik in mehreren Ligen verwenden konnten. Jeff erinnerte sich an eine ganz besondere Begegnung mit dem Song.

„Ich erinnere mich daran, dass ich Ghost Hunters gesehen habe und diese Musik hörte und dachte: ‚Oh mein Gott, das ist unsere Musik‘. Und sie war in so vielen anderen Shows, die ich über die Jahre gehört habe.“

Matt erklärte, dass es sich bei „Loaded“ um lizenzfreie Musik handelt, die von jedem verwendet werden kann.

„Das ist echt cool – die Musik funktioniert wie lizenzfreie Musik, die man einfach überall verwenden darf. Genau so läuft das. Deshalb konnten wir sie sowohl bei AEW als auch bei TNA einsetzen. Es ist großartig, dass unser Theme-Song uns zu verschiedenen Promotions begleiten kann.“

Diese Musik wurde endgültig zu ihrem Markenzeichen, als sie bei WWE bekannt wurden. Zuvor hatten sie etwa vier oder fünf Wochen lang einen anderen, schnellen Song verwendet, an dessen Namen sich Matt jedoch nicht mehr erinnern konnte. Erst mit dem Einsatz von „Loaded“, insbesondere bei ihrem Ladder Match gegen Edge und Christian bei No Mercy 1999, fand das Team musikalisch seinen festen Wiedererkennungswert.