WWE ernennt neuen Interimschef für Talent Relations als Ersatz für John Laurinaitis; Talente offenbar besorgt, Vince McMahon und Oliver Luck erzielen Vergleich im Rechtsstreit um unrechtmäßige Kündigung

WWE hat am Montagabend nach Raw ein Memo an die Talente herausgegeben, in dem angekündigt wird, dass Senior VP Bruce Prichard ab sofort als Interim Head of Talent Relations fungieren wird, wie PWInsider berichtet.

Das Memo informierte die Talente auch darüber, dass John Laurinaitis aufgrund der schwerwiegenden Anschuldigungen gegen ihn und Vince McMahon auf „administrativen Urlaub“ gesetzt wurde. Das Memo fügte hinzu, dass Laurinaitis nicht mit WWE unterwegs sein wird, „bis zum Abschluss der internen Untersuchung unseres Vorstands“.

Wie bereits erwähnt, war Laurinaitis nicht mehr auf Tour, seit die Untersuchung des WWE-Vorstands letzte Woche öffentlich bekannt wurde.

In einem Update von Fightful Select war die einhellige Meinung unter den Mitarbeitern, dass Laurinaitis „so gut wie für immer weg“ ist, wobei einige Talente sogar so weit gingen, „seinen bevorstehenden Abgang zu feiern“.

Ein späterer Bericht von Fightful deutete darauf hin, dass Laurinaitis das Unternehmen inmitten der Vorwürfe des Fehlverhaltens wohl tatsächlich verlassen wird, wobei eine Quelle anmerkte, dass, solange McMahon ein Mitspracherecht hat, Laurinaitis‘ Position sicher ist, es sei denn, er wird als „Vinces neuester Sündenbock“ bestimmt. McMahon selbst ist als CEO und Vorsitzender zurückgetreten, um bei der laufenden Untersuchung des WWE-Vorstands zu kooperieren.

Die Nachricht, dass Prichard in die Rolle von Laurinaitis schlüpft, löste jedoch nicht gerade positive Reaktionen im Backstagebereich aus. Laut den Talenten, mit denen Fightful gesprochen hat, besteht das Hauptproblem darin, dass Prichard nun sowohl als Head of Creative als auch als Head of Talent Relations tätig sein wird.

Mehrere ehemalige und aktuelle Talente meldeten sich zu Wort, wobei einer sagte: „Vince (McMahon) kennt nur drei Leute“, als Scherz auf die Rollenverteilung zwischen Laurinaitis und Prichard. Ein anderer sagte, dass er mehrere Texte von Talenten erhalten habe, in denen sie eine bestimmte Sorge darüber äußerten, dass Prichard beide Rollen übernehmen sollte. Ein Talent sagte dazu: „Wenn du jetzt eine Auszeit willst, musst du die Person fragen, die effektiv dein Filter zwischen den Kreativen und Vince McMahon ist“.

Da Laurinaitis bei der aktuellen Raw in Licoln, Nebraska nicht anwesend war, gingen mehrere Talente davon aus, dass sie „wahrscheinlich nie wieder mit ihm zu tun haben werden.“ McMahon selbst soll am Montagabend wieder gute Laune gehabt haben, ähnlich wie bei SmackDown am vergangenen Freitag.

Laurinaitis war nicht mehr mit WWE unterwegs, seit die Ermittlungen des WWE-Verwaltungsrates letzte Woche öffentlich bekannt wurden. Berichten zufolge ermittelt der Vorstand gegen McMahon, weil er im Januar 2022 angeblich 3 Millionen Dollar an eine ehemalige WWE-Anwaltsgehilfin gezahlt hat, mit der er eine Affäre hatte. Der WSJ-Bericht, der sich auf eine anonyme E-Mail berief, enthielt auch die beunruhigende Behauptung, McMahon habe die Anwaltsgehilfin „wie ein Spielzeug“ an Laurinaitis weitergegeben. Während sich die Untersuchung zunächst auf McMahons Vergleich mit der 41-jährigen Frau konzentrierte, wurden inzwischen mehrere NDA-Vereinbarungen aufgedeckt, in denen andere ehemalige weibliche WWE-Mitarbeiterinnen Fehlverhalten gegenüber McMahon und Laurinaitis beklagen.

McMahon trat letzte Woche auch als CEO und Vorsitzender zurück, um bei den laufenden Ermittlungen des WWE-Verwaltungsrates zu kooperieren. Stephanie McMahon wurde zur Interims-CEO und -Vorsitzenden der WWE ernannt.

– Trotz der vielen schlechten Nachrichten gibt es auch eine positive Entwicklung für Vince McMahon, denn mittlerweile wurde in der Angelgelegenheit zwischen Vince McMahon und ehemaligen XFL-Commissioner Oliver Luck ein Vergleich in der Sache der unrechtmäßigen Kündigungsklage geschlossen.

Es wurde angenommen, dass die beiden am 11. Juli vor Gericht ziehen würden, nachdem sie sich nicht auf eine Klage wegen unrechtmäßiger Kündigung im Kontext des Neustarts der XFL 2020 (Vince McMahons eigene Football Liga) einigen konnten.

Einem neuen Bericht des Sports Business Journal zufolge haben sich McMahon und Luck nun aber doch auf einen Vergleich geeinigt und die beiden Seiten werden nicht mehr vor Gericht ziehen.