UHD: „The LEGO Ninjago Movie“

                                       
                                             Getestet und verfasst von General M 

           Quelle Bildmaterial: „The LEGO Ninjago Movie, Warner Bros. Deutschland, UHD“

4k thelegoninjagomovie Seitdem das legendäre LEGO – Franchise dank eines höchst erfolgreichen ersten Films eindrucksvoll bewiesen hat, dass die Klötzchen auch auf der Leinwand funktionieren und nicht nur als Todesfalle für die Fußsohle dienen, hat sich das Movie – Franchise auch im Kino längst etabliert. „The LEGO Ninjago Movie“ stellt dabei nach einem Abstecher zu Batman und Gotham City den dritten LEGO – Kinofilm dar, welcher sich vor allem an ein jüngeres Publikum richtet, aber dabei auch die ein oder andere schöne Referenz für etwas ältere Zuschauer präsentiert. Eine weitläufige Spielzeuglinie bildet dabei die Basis für die Erzählung. Bereits seit Anfang März erhältlich, blicken wir (besser spät als nie) auf die UHD – Heimkinoveröffentlichung. Einen Testbericht zu dem passend dazu veröffentlichen Videospiel findet ihr übrigens HIER.

Go-Go LEGO Rangers!

Das Leben könnte so friedlich sein für die zahlreichen Bewohner der an Japan erinnernden Insel Ninjago, gäbe es da nicht den ungemein bösen Lord Garmadon, der mithilfe seiner Hai – Armee jeden Tag erneut versucht, das friedliche Eiland zu erobern. Zum Glück gelang es den sechs ansässigen Ninjas unter Leitung des weisen Meisters Wu bisher stets, mithilfe ihrer gewaltigen Mechs jeden Eroberungsangriff aufzuhalten und Garmadon wieder auf seine Vulkanbasis direkt vor der Küste zurück zu drängen. 

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   Der Truppe um Ninja Lloyd stehen harte Zeiten bevor. Es ist eben nie leicht, ein Held zu sein. 

Der grüne Ninja, der als einziger der Sechs frustriert darüber ist, statt einem zugeordneten Element lediglich Symbol einer nichtssagenden Farbe zu sein, hat allerdings noch ganz andere Probleme: Abseits der Geheimidentät ist er als Teenager Lloyd nämlich Garmadons Sohn, was leider allgemein bekannt ist und dementsprechend nicht gerade Begeisterung oder gar Bewunderung bei seinen Mitmenschen hervorruft. Dass der eigene Vater ihn an seinem Geburtstag daher mehr zufällig anruft, frustriert umso mehr. Als Garmadon dann am gleichen Tag erneut angreift, platzt dem jungen Ninja endgültig die Hutschnur. Unachtsam und übereifrig trägt er durch das Entfesseln einer SCHRECKLICHEN WAFFE maßgeblich dazu bei, dass Garmadon dieses Mal den Sieg davonträgt und zur Feier erstmal eine standesgemäße Poolparty zelebriert. Klar, dass Lloyd bei seinen Kameraden danach erstmal unten durch ist. Doch Hoffnung existiert, soll es doch am anderen Ende von Ninjago eine Waffe gegen die SCHRECKLICHE WAFFE geben. Der Weg dahin ist jedoch mit allerlei Gefahren gepflastert. Für die Ninjas beginnt eine abenteuerliche Selbstfindungsreise. Und dann ist da natürlich noch Garmadon selbst, der nicht nur die Ninjas aufhalten will, sondern gleichzeitig auch ein bisschen verlorene Zeit mit dem Sohnemann verbringen will. Dass das alles schwer unter einen Hut zu bringen ist, sollte dabei niemanden groß verwundern…

Die Rezension

Obwohl der Film eher für ein jüngeres Publikum gemacht ist, werden sicher auch etwas ältere Zuschauer Spaß am Film finden. Nach einem sehr humorvollen und effektreichen Anfang, der einem nur wenig Raum zum Luft holen lässt, entwickelt sich der Film anschließend mehr zu einer klassischen Vater-Sohn-Geschichte mit Selbstfindungselementen, die ganz bewusst einige Anspielungen auf die Handlung der klassischen Star Wars – Trilogie enthält. Spätestens, wenn Wilhelm Scream auf Wilhelm Scream folgt, lacht auch dem erwachsenen Kinogänger das Herz. Die transportierte Botschaft mag für idealistische Kinderaugen als leuchtendes Vorbild dienen, ist aber im Ausgang für die Älteren wenig überraschend, der Ausgang entsprechend vorhersehbar. Manches wirkt im Rahmen der 102 Minuten Laufzeit etwas gequetscht und zu zügig abgefrühstückt, was bei einer stolzen Anzahl von insgesamt sechs Drehbuchautoren und einem Produzentenstab von weiteren sechs Verantwortlichen wohl die logische Konsequenz ist, dennoch ist der Streifen nicht nur für die Kleinen ein besonders tricktechnisch imposant umgesetztes Vergnügen mit viel Kurzweil, dafür aber auch entsprechend wenig Nachhall.

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           Lord Garmadon sorgt mit für die meisten Lacher des Films und ist herrlich überzeichnet.

Im englischen Original mit prominenten Sprechern opulent besetzt, kann dabei auch die Deutsche Vertonung überzeugen. Grandios als Lord Garmadon agiert besonders Klaus-Dieter Klebsch, dessen markante Stimme spätestens seit „Dr. House“ jedem ein Begriff ist. Für den im Original von Jackie Chan vertonten Charakter des Meister Wu übernimmt im Deutschen sein Stammsprecher Stefan Gossler. Aber auch der Rest der Synchronriege kann überzeugen und transportiert das Skript wunderbar in unsere Sprache. Untermalt wird das Geschehen von einem LEGO – typischen Mix aus poppigen Klängen sowie einem atmosphärischen Score von „Thor: Ragnarok“ – Komponist Mark Mothersbaugh, der auch in den vorherigen LEGO – Filmen schon für die Filmmusik verantwortlich war. 

Die UHD

Im direkten Vergleich zur bereits recht guten Blu-Ray profitiert das in nativem 4K vorliegende UHD – Master besonders von HDR10, welches die ohnehin schon knalligen Farben qualitativ nochmal enorm aufwertet und so in Sachen Kontrast auf absolutem Referenzniveau agiert. Auch offeriert die 4K – Scheibe durch nochmals höhere Bildschärfe viele Details an den gelben Klotzkörpern, welche man zuvor so gar nicht wahrgenommen hat. Dabei stimmen auch die Schwarzwerte zu jeder Zeit, Ghosting oder unschöne Artefaktbildung sucht man zu jederzeit vergeblich. Insgesamt ist der UHD damit je nach verfügbarer Heimaustattung der absolute Vorzug einzuräumen. 

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         Die UHD besticht durch hervorragende Bildqualität, aber nachlässige Ton-Ausstattung. 

Beim Ton zeigt sich dagegen wieder mal die chronische Nachlässigkeit von Warner, im Deutschsprachigen Raum konsequent und in zeitig angemessenem Umfang auf aktuelle Tonformate zurückzugreifen. So ist die Deutsche Tonspur lediglich in DTS-HD 5.1 vorliegend, gleiches gilt auch für die englische Originalfassung. Zahlreiche weitere Tonspuren sind zwar ebenfalls an Bord, diese liegen aber nur im längst veralteten Dolby Digital 5.1 – Format vor. Zwar ist die Abmischung der Deutschen Tonspur gut gelungen und sorgt für einen schönen Raumklang samt imposanten Bässen bei gleichzeitig gut verständlichen Stimmen, die Qualität der ausschließlich in den USA vorliegenden englische Dolby Atmos – Tonspur wird aber nicht erreicht. Besser sieht es dagegen beim Bonusmaterial aus, welches zahlreiche kurze Features enthält, inklusive einigen Kurzfilmen, Musikvideos und Audiokommentaren. Mit insgesamt weniger als einer Stunde Gesamtlaufzeit als Zusatz annehmbar, sind die Extras aber hauptsächlich für die Kleinen interessant, da insgesamt doch eher belanglos inszeniert. 

Fazit  

ava2 „Es ist nicht leicht, ein Held zu sein. Aber solange du zu deinen Freunden hälst und dir selbst treu bleibst, wirst du stets obsiegen – die Kernbotschaft von ´The LEGO Ninjago Movie´ ist alles andere als neu, für das junge Publikum wurde sie aber in effektreiche, knallbunte LEGO – Farben verpackt und bietet so auch für etwas ältere Filmfans einige Schauwerte und darüber hinaus auch zahlreiche Referenzen zu vielen Filmklassikern. In Sachen Bildqualität agiert die UHD auf Referenzniveau und sticht die gewöhnliche Blu-Ray qualitativ besonders dank besserer Farbgebung und Schärfe deutlich aus, dafür hätte Warner beim Ton deutlich mehr machen können. Die Zusatzfeatures bieten da nur einen geringen Ausgleich.“ 

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