UHD/BD: „Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub“

                                  Getestet und verfasst von General M 

                   Quelle Bildmaterial: „Hotel Transsilvanien 3, ©2018 SONY Pictures Animation Inc.
                                                                                   and MRC II Distribution Company LP. All rights reserved.“

                                Seit 29. November 2018 erhältlich als UHD, Blu-Ray und DVD

91OdXwdhRFL. SL1500 Animationsfilme stellen längst keine Seltenheit im Kinogenre mehr dar, denn neben den Urschöpfern von Pixar sind längst zahlreiche weitere Studios aus ihren Eiern geschlüpft und produzieren munter neue Filme oder Fortsetzungen zu bereits etablierten Franchises. Zu letzteren zählt auch Hotel Transsilvanien 3, der wie seine Vorgänger inhaltlich zu den originelleren Computerschöpfungen zählt und diesen Sommer zahlreiche Kinder und junggebliebene Erwachsene in die Kinos dieser Welt locken konnte. Nun ist der Film auch im Heimkino erschienen und will über die kalten Tage ein bisschen Urlaubsstimmung zurückbringen. Wie gut das gelingt, klärt natürlich wie immer unser Test. 

Der Film

Auch Monster brauchen mal Urlaub! Um sich von der üblichen Hatz mit fackelbestückten Dorfbewohnern und anderen Schrecken mal so richtig erholen zu können, bietet das Hotel Transsilvanien unter Führung des Grafen Dracula (im Original gesprochen von Adam Sandler, hier von Rick Kavanian) weiterhin eine breite Palette an Unterhaltung und Wellness an. Als der Fürst der Finsternis aber mehr und mehr unter seinem Dasein als Witwer zu leiden beginnt und in der Einsamkeit versumpft, entschließt sich Tochter Mavis (Deutsche Stimme: Janina Uhse) kurzerhand dazu, zusammen mit ihrem Mann Johnny, Sohn Dennis und natürlich ihrem Vater eine Kreuzfahrt anzutreten, um einander wieder näher sein zu können. Klar, dass auch Drac´s Freunde mit an Bord gehen.

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Während sich das Werwolfpärchen Wayne und Wanda vom Nachwuchs erholt und Ur-Vampir Vlad den sonnenverwöhnten Hexen seine Vorzüge in engem Spandex präsentiert, verliebt sich der zu Anfang urlaubsscheue Dracula vom ersten Blick an in die hübsche Schiffskommandantin Ericka (Deutsche Stimme: Anke Engelke). Der Blutsauger tritt bei seinen zahlreichen Versuchen, deren Herz zu erobern, allerdings erstmal von einem Fettnäpfchen ins nächste. Was er außerdem nicht weiß: Ericka ist eine Nachfahrin des berühmten Monsterjägers Van Helsing. Und der will gemeinsam mit seiner Verwandten dafür sorgen, dass der Urlaub für die zahlreichen Monster an Bord selbst für deren Verhältnisse zum Alptraum wird… 

Die Rezension

Auch für den dritten Teil zeigte sich wieder der gebürtige Russe Genndy Tartakovsky verantwortlich, der das vorläufe Finale der erfolgreichen Animationsreihe abermals mit viel Liebe für seine Charaktere inszenierte. Denn letztendlich sind auch Monster nur Menschen und plagen sich mit denselben Alltagssorgen herum wie wir Sterblichen: Stress im Job, nervende Kinder und viel zu wenig Zeit, um die kleinen Annehmlichkeiten des Lebens (gelegentlich auch Ablebens) zu genießen. Die Monsterkreuzfahrt bietet dabei nicht nur was für´s Herz, sondern strapaziert nebenbei auch die Lachmuskeln ganz schön. Ob Fischbutler mit Füßen oder Mumien mit Bindungsproblemen (literally), in der Welt von Hotel Transsilvanien werden auch dieses Mal alle gängigen Klischees über die Gruselwesen gekonnt persifliert.

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                                                                                                                                                          Und auch die kleinen Subplots lockern die Haupthandlung um den liebestollen Dracula immer wieder angenehm auf. Bis zum effektreichen Finale wird also für allerlei Beschäftigung gesorgt, so dass auch der dritte Teil der Reihe zu keinem Zeitpunkt langweilig oder ideenlos wirkt. Mit dem zufriedenstellenden Ende sollte man es nun aber auch gut sein lassen, denn sehr viel mehr kann man aus den Figuren eigentlich nicht rausholen. Mehr wäre hier einfach zu viel. So gehört die Animationsreihe um die Fabelwesen für mich zu den besten Vertretern ihres Fachs, die für Klein und Groß beste Unterhaltung bietet. Und dabei kann man es guten Gewissens belassen. 

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Die deutschen Sprecher leisten durchgehend gute Arbeit, wobei Rick Kavanian auch im dritten Teil wieder als Dracula überzeugt. Störend ist allerdings, dass dafür manch andere Rolle abermals neu besetzt wurde. Johnny beispielsweise wurde im ersten Teil noch von Elyas M´Barek gesprochen, im zweiten Teil hat Sänger Andreas Bourani die Rolle übernommen und nun ist es Sebastian Schulz, der dem Rotschopf seine Stimme leiht. Gleiches gilt auch für Mavis, die erst von Josefine Preuß, dann von Palina Rojinski und jetzt von der ehemaligen GZSZ – Schauspielerin Janina Uhse gesprochen wird, was qualitativ eher eine Rückentwicklung darstellt, da diese gelegentlich etwas künstelt oder zumindest nicht immer passend betont. Wer sich die drei Filme am Stück ansehen will, merkt den ständigen Sprechertausch natürlich erst recht, da hat man es mit den englischen Originalsprechern wesentlich konsequenter gehalten. Es ist für mich schon seit Jahren ein großes Problem, dass man hierzulande lieber mit bekannten Namen auf dem Poster wirbt, dafür aber bei der tatsächlichen Synchronqualität bereit ist, starke Abstriche hinzunehmen und die wirklich guten Sprecher vom Fach stattdessen nicht angemessen bezahlen zu wollen. Das aber nur mal am Rande, denn insgesamt ist auch die deutsche Synchronfassung hörenswert, nur eben nicht durchgängig. 

UHD und Blu-Ray

Sowohl Blu-Ray als auch UHD liegt das gleiche 2K – Digital Intermediate als Ausgangsmaster zugrunde, wie immer jeweils entsprechend herab-, bzw. heraufskaliert. Aber das soll ja wie immer nicht viel heißen. Denn bereits die reguläre Blu-Ray kann durch ein eindrucksvoll krispes Bild überzeugen und liefert nebenbei satte Farben, was dem kunterbunten Film natürlich extrem gut bekommt. Auch die Kontraste bewegen sich auf durchgehend hohem Niveau und bietet satte Schwarzwerte und eindrucksvolles Weiß. Lediglich am Anfang kämpft der Film ein wenig mit sogenanntem Banding, also kompressionsbedingter Artefaktbildung. Das vergeht zwar auch sehr schnell wieder, fällt aber natürlich dennoch negativ ins Gewicht. 

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Die auf 4K hochskalierte UHD hat dieses Problem nicht und lässt zudem in allen anderen Bereichen ebenfalls eindrucksvoll seine Muskeln spielen. Dank des erweiterten Farbraums präsentiert sich der farbenfrohe Film hier nochmals mit mehr Punch und demonstriert eindrucksvoll die Möglichkeiten des neuen Mediums, wobei der Sprung zur bereits sehr guten Blu-Ray allerdings überschaubar bleibt. Einen Mehrwert bekommt man hier aber dennoch geboten. Und auch bei den Details legt die 4K – Fassung nochmal eine Schippe drauf. Feinste Haarfolikel werden plötzlich zählbar und auch die Texturen kommen sehr viel besser zur Geltung, was man unter anderem wunderbar an den Bandagen der Mumie sehen kann. Dank HDR10 – Support sind auch die Kontraste eine Spur nuancierter geraten, aber auch hier ist der Unterschied dank exzellenter Blu-Ray eher klein. Trotzdem stellt die UHD hier die bestmögliche Kaufoption dar – das entsprechende Abspielequipment natürlich vorausgesetzt. 

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Beim Ton bietet die Blu-Ray verlustfreien Sound im verlustfreien DTS-HD MA 5.1 – Format, und zwar wahlweise auf Deutsch, Englisch und Italienisch. Der macht dann auch schon richtig Spaß und liefert guten Raumklang mit besonderem Fokus auf den Filmscore von Komponist Mark Mothersbaugh, aber auch feine Umgebungsgeräusche sind gut wahrnehmbar. Eben alles, was man für einen guten, immersiven Klang auf der regulären Ebene benötigt. Spätestens im Finale steigt dann auch der Subwoofer ordentlich ein und bringt im Zusammenspiel mit den restlichen Lautsprechern die Erde zum Beben. Die Stimmen im Center bleiben grundsätzlich stets gut verständlich und müssen sich dem Geschehen drumherum nie unterordnen. So muss das sein. Besser ist nur die UHD, die mit einer Dolby Atmos – Spur aufwartet, die dank einem Ticken mehr Kraft und Dynamik, besonders aber der tollen Einbindung der Deckenlautsprecher noch besser abschneidet. Leider aber nur im Originalton, deutsche Zuschauer müssen leider auch hier mit der zur Blu-Ray identischen Tonspur leben. Schade um die gute Gelegenheit, denn die tolle Effektverteilung an der Decke sorgt nochmals für ein besseres Mittendringefühl. 

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Dafür mangelt es auch der hiesigen Veröffentlichung zum Glück nicht an Bonusmaterial, welches sich bei der UHD ebenfalls an Bord der beiliegenden Blu-Ray befindet. Dank Karaokevideos und weitere Gelegenheiten zum Mitsingen, Mittanzen und Anleitungen zum ganz persönlichen Monsterstyling für daheim wird hier vor allem für die Kleinen einiges geboten. Die zwei Kurzfilme Puppy! und Gute Nacht, Mr. Foot gibt es gratis obendrauf. Kurzum, das Bonusmaterial bietet so viel, dass man alleine damit eine ganze Monstermottoparty für die Kiddies planen, gestalten und durchführen könnte. Und das ist schon ein dickes Lob wert, denn tatsächlich habe ich über das ganze Jahr noch keine so liebevoll umgesetzten Extras gesehen. 

Fazit

ava5„Auch der dritte Teil der beliebten Hotel Transsilvanien – Reihe hat mich wieder bestens unterhalten können. Es ist schön zu sehen, dass es Fortsetzungen gibt, die auch beim dritten Mal die gleiche hohe Qualität und den gleichen hohen Unterhaltungsfaktor bieten, ohne dabei repetiv oder gar ausgelutscht zu wirken. Und mal ganz im Vertrauen: Selbst unter den Umständen hätte mir so eine Monsterkreuzfahrt deutlich mehr Vergnügen bereitet als seinerzeit die Überfahrt auf einem Seelenverkäufer erster Güteklasse Richtung Helgoland. Der Spaß ist natürlich besonders für die Kleinen empfehlenswert, aber auch Erwachsene kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten. Die tolle Bildqualität und die fantastischen Extras machen Hotel Transsilvanie 3 zu einer gruselig guten Heimkinoveröffentlichung, lediglich die UHD vermisst wieder mal den deutschen Ton, der ihr eigentlich zustehen würde. Aber da gab es schon viel, viel Schlimmeres. Beherzt zugreifen kann man hier also trotzdem.“

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