SPECIAL: Die God of War – Reihe: „Eine kleine Geschichte über Rache“ – TEIL 3

                                                        Verfasst von General M

Im dritten und letzten Teil unseres Specials wenden wir uns den letzten verbliebenen God of War – Titeln der letzten Generation zu, ehe Morgen dann endlich unser finaler (und ziemlich umfangreich ausgefallener) Test zum neuesten Teil in den Startlöchern steht. Mit „God of War III“ war Kratos´ Geschichte im Jahr 2010 vorerst auserzählt, wenngleich die Möglichkeit eines Comebacks zum Glück angedeutet wurde. Der nächste Ableger sollte jedoch abermals ein Prequel darstellen und (vorerst) exklusiv neues Futter für die immer mehr stagnierende PlayStation Portable bieten.

God of War: Ghost of Sparta (PlayStation Portable, 2010)

GOW Ghost of Sparta boxartZeitlich zwischen „God of War“ und „God of War II“ angesiedelt, befindet sich Kratos als neuer Kriegsgott nach dem Fall von Ares auf dem Olymp, wird dort aber weiterhin von dunklen Visionen heimgesucht. Eine davon behandelt seinen Bruder Deimos, der aufgrund seines auffälligen Geburtstsmals und einer damit verbundenen Prophezeiung, dass ein entsprechend gezeichneter Krieger einst für den Untergang des Olymps verantwortlich wird, von Zeus entführt und in die Tiefen des Totenreiches verbannt wurde. Gegen den Rat von Athene, die sehr wohl ahnt, wer am Ende wirklich für den Untergang der griechischen Mythologie verantwortlich sein wird, macht Kratos sich auf die Suche nach seinem Bruder. 

Der Weg führt nach Atlantis, wo sich Kratos´ Mutter aufhalten soll, auf dem Weg bekommt der Spartaner es allerdings mit Poseidon und dem Meeresmonster Scylla zu tun, letztere verarbeitet der Kriegsgott erfolgreich zu Fischmehl. Das Zusammentreffen mit der Mutter ist allerdings nur von kurzer Freude. Als diese ihm nämlich offenbaren will, wer Kratos´ wahrer Vater ist nämlich Zeus), verwandelt der sie in ein scheußliches Monster. Kratos hat keine andere Wahl, als seine eigene Mutter im Kampf zu töten. Die jedoch begrüßt ihre Erlösung und schickt Kratos zurück in seine Heimat Sparta. Auf dem Weg aus Atlantis befreit er allerdings noch die dort gefangene Titanin Thera, welche die gesamte Stadt daraufhin in Schutt und Asche legt. 

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Auch in Sparta haben sich die Dinge geändert. Hausgott Ares wurde weitestgehend abgelöst, die Spartaner errichten erste große Statuen vom neuen Kriegsgott Kratos. Einige verbliebene Loyalisten stellen sich ihm dennoch in den Weg, so entfesselt ein Abtrünniger mal eben den Löwen von Piräus, welcher Kratos jedoch nicht aufzuhalten vermag. Schließlich erreicht er den Tempel des Ares, in dem er eine weitere Vision erhält, welche ihm den Aufenthaltsort seines Bruders verrät. Um in das Reich der Toten zu gelangen, muss er zurück nach Atlantis. Klar, dass Meeresgott Poseidon nicht gerade begeistert darüber ist, dass der Vernichter seiner Stadt sich gemütlich einschippern will. Doch letztendlich gelingt der Abstieg in die düsteren Weiten des Totenreiches und auch Bruder Deimos kann gefunden werden. Der ist jedoch enttäuscht und wütend darüber, dass Kratos ihn hat solange warten lassen. Es kommt zu einem Kampf unter Brüdern, an dessen Ende sich beide dennoch gegen den Totengott Thanatos zusammentun und töten. Dabei verliert jedoch Deimos sein Leben. Stinksauer darüber, dass ihn die Intrigen der Götter abermals einen hohen Preis gekostet haben, schwört Kratos Vergeltung und lehnt trotz allem Bitten und Flehen von Athene jede Form der Gnade ab. Die Ereignisse von „God of War II“ werden so unmittelbar in Gang gesetzt.

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Von Fans und Kritikern gut aufgenommen, utilisierte „Ghost of Sparta“ die letzten Ressourcen der PlayStation Portable und konnte so besonders in Sachen Gegnervielfalt und Atmosphäre etwas mehr punkten als der direkte Vorgänger „Chains of Olympus“. Und dennoch stagnierte der Titel besonders erzählerisch und in Sachen Gameplay etwas dahin und bot insgesamt einfach mehr vom Altbekannten, das aber in gewohnt epischen Ausmaßen. Doch selbst der Kriegsgott vermochte nicht, den stetigen Fall der PlayStation Portable zu bremsen. Der Handheld verschwand in der Versenkung und SONY wagte mit der PlayStation VITA später einen weiteren, hierzulande eher erfolglosen Versuch, sich auf dem Handheld – Sektor etablieren zu können. Der vorerst letzte Ableger sollte wieder auf der PlayStation 3 erscheinen.

God of War: Ascension (PlayStation 3, 2013)

GodofwarascensionfinalboxartAbermals als Prequel konzipiert und unter der Leitung der Santa Monica Studios entstanden, nahm diesmal Todd Papy auf dem Regiestuhl Platz. Bevor die Entwickler begannen, sich mehr und mehr im Lootbox- und Mikrotransaktionssegment auszubreiten, erschien ´Ascension´ zu einer Zeit, in der jedem noch so unpassenden Titel ein Mehrspielermodus aufgezwungen wurde, der dann zumeist auch auf Konsolen nur mit einem speziellen, einmal gültigen Code aktivierbar war. So wollten die Entwickler seinerzeit wenigstens ein bisschen am immer größeren Gebrauchtmarkt mitverdienen, denn die Nutzung auf einer neuen Konsole erforderte auch den Erwerb eines neuen Codes im Store, sollte man am Mehrspielermodus interessiert sein. Im Vergleich zu den heutigen Praktiken fast harmlos, hat sich diese Methodik dennoch nicht durchgesetzt. 

Nachdem Kratos in die Dienste des Kriegsgottes Ares getreten ist und so große Schuld am Tod seiner Frau und seiner Tochter trägt, bricht Kratos verbittert und zornig seinen einst geschworenen Eid an Ares. Daraufhin wird er von den Furien, den Rachegöttinen der griechischen Mythologie, eingekerkert und gefoltert. Doch Kratos gelingt die Flucht aus seinem Gefängnis. Erbarmungslos nimmt er die Jagd nach den Furien auf.

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Währendessen erzählt die Geschichte immer wieder in Rückblicken, wie Kratos überhaupt in die Gefangenschaft der Furien geraten konnte und zeichnet die etwa drei Wochen lange Reise des Spartaners nach, die all den Ereignissen voranging. Nachdem der Eidhüter Orkos Kratos in Sparta aufgesucht und diesen darüber informiert hat, dass erst der Tod der Furien die Eidesbande zwischen Kratos und Ares endgültig brechen kann, macht dieser sich zunächst auf nach Delpi, wo er in gewaltigen Höhen Zugang zum Tempel des dortigen Orakels sucht. Dieses wird aber erbittert von den siamesischen Zwillingen Castor und Pollux bewacht, die erst nach einem harten Kampf bezwungen werden können. Deren Leiche entreißt er ferner den Uroboros, ein mächtiges Amulett, mit dessen Hilfe Kratos die Zeit manipulieren kann, was ab diesem Zeitpunkt zum zentralen Spielelement wird. Weiter unterstützt vom undurchsichtige Orkos, kommt Kratos schließlich in Delos an, wo er die Augen der Wahrheit sucht, mit deren Hilfe er die Illusionen der Furien durchdringen kann. Dabei erfährt er auch, dass die Furien einst mit Ares einen Pakt geschmiedet haben, die Herrschaft über den Olymp zu übernehmen. Wenig später gerät Kratos in einen Hinterhalt der Rachegöttinen und findet sich ohne seine kostbaren Artefakte genau dort wieder, wo er zu Beginn des Spiels vorgefunden werden konnte. 

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Es folgt eine gewaltige Auseinandersetzung durch eine lebendig gewordene Kreatur gigantischen Ausmaßes, bis Kratos schließlich vollbringt, die Artefakte zurückzuholen und den Furien nach und nach trotz Aufbringung aller Tricks und Kniffe das Licht auszuknipsen. Im Sterben offenbart ihm dabei eine Furie, dass ihr Tod nichts ändern wird, was letztendlich eine wahre Vorhersage ist. Zurück in Sparta wird Kratos abermals von Orkos aufgesucht, der sich als verstoßener Sohn des Ares entpuppt und Kratos darum bittet, ihn als letzten verbliebenen Eidhüter ebenfalls zu töten. Nur widerwillig kommt Kratos dieser Bitte nach – mit gravierenden Konsequenzen. Denn nun, wo die Furien tot und der Eid mit Ares endgültig gebrochen ist, wird Kratos von eben jenen furchtbaren Visionen und Albträumen heimgesucht, die ihn fortan bis zum Ende plagen sollten und ihn letztlich an die Spitze jeder Klippe führen sollten, auf welcher „God of War“ seinen Anfang nimmt. Der Kreis hatte sich geschlossen. 

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Obwohl auch ´Ascension´ wieder ein Effekt- und Gorefest par excellece abfeuerte und darüber hinaus auch einige kleinere Neuerungen im Vergleich zu den Vorgängern bot, konnte das insgesamt abermals fast identische Spielprinzip auch auf der PlayStation 3 nicht mehr so sehr vom Hocker reißen wie einst. Die kniffligen Rätsel wusste zwar zu unterhalten und machten genialen Gebrauch von Kratos´ neuen Fertigkeiten, nur erzählerisch und beim Gameplay blieb es blass. Trotz guter, aber nicht überragender Verkaufszahlen entschied sich SONY, die Reihe vorerst ruhen zu lassen. Erst 2018 sollte Kratos sich wieder erheben. Aber das…nun, das ist eine andere Geschichte. 

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