
CM Punk ist eine der polarisierendsten Persönlichkeiten im professionellen Wrestling. Sein WWE-Abgang im Jahr 2014 hinterließ nicht nur bei den Fans, sondern auch bei vielen seiner ehemaligen Kollegen Spuren. Einer von ihnen war Road Dogg, der sich in einem aktuellen Interview mit Chris Van Vliet offen über seine langjährige Abneigung gegen Punk äußerte und enthüllte, warum er über zehn Jahre lang davon überzeugt war, ihn zu hassen.
„Ich dachte wirklich, dass wir uns gegenseitig hassen. In meinem Kopf hasste ich CM Punk, und ich nahm an, dass er mich ebenfalls nicht mochte“, erklärte Road Dogg.
Er führte aus, dass es über die Jahre hinweg immer wieder Spannungen zwischen ihnen gab. Mal waren es berufliche Differenzen, mal persönliche Meinungsverschiedenheiten, doch es schien sich ein tief verwurzelter Groll zwischen beiden entwickelt zu haben.
Als Punk 2023 völlig überraschend beim Survivor Series zurückkehrte, hatte Road Dogg eine erste Begegnung mit ihm nach vielen Jahren – und diese verlief völlig anders, als er es erwartet hatte.
„Als ich ihn das erste Mal wiedersah, stand er auf und umarmte mich. Und das war der Moment, in dem mir klar wurde: ‚Hey Brian, er hat wahrscheinlich keinen einzigen Gedanken an dich verschwendet.‘ Plötzlich spielte es keine Rolle mehr, was ich von ihm dachte oder was er von mir hielt.“
Für Road Dogg war dies eine Art Offenbarung. Er erkannte, dass er sich über Jahre hinweg an eine Fehde geklammert hatte, die in Wirklichkeit gar nicht existierte. Es war eine Lektion für ihn, wie sehr persönliche Wahrnehmungen und Stolz dazu führen können, dass unnötige Konflikte entstehen.
Er lobte zudem die charakterliche Entwicklung von CM Punk seit seiner Rückkehr zur WWE:„Er ist heute ein ganz anderer Mensch. Ich habe ihm gesagt: ‚Hey Mann, ich schätze deine Einstellung wirklich.‘ Und er meinte: ‚Nun, das ist das erste Mal, dass mir das jemand gesagt hat.‘“
Auch andere Legenden wie The Undertaker haben in jüngster Vergangenheit betont, dass Punk deutlich gereift sei und sich heute wesentlich kollegialer und teamorientierter verhalte. Road Dogg freut sich über diese Entwicklung und ist erleichtert, dass sie ihre Differenzen nun hinter sich gelassen haben.
„Es war nicht mehr meine Show“ – Road Dogg über seine kreative Frustration als SmackDown-Chefwriter
Neben seiner Versöhnung mit CM Punk sprach Road Dogg auch über eine der schwierigsten Phasen seiner WWE-Karriere – seine Zeit als Chefwriter von SmackDown. Von 2016 bis 2019 hatte er diese Position inne, doch mit der Zeit wuchs seine Frustration über die kreative Kontrolle, die ihm zunehmend entzogen wurde: „Dieses WrestleMania-Erlebnis hat mich gebrochen. Es hat meinen Geist gebrochen. Danach wusste ich, dass ich nach Hause gehen werde.“
Er erklärte, dass er zwar stolz auf die Erfolge war, die er mit SmackDown erzielt hatte, doch seine kreative Freiheit wurde mit der Zeit immer weiter eingeschränkt. Besonders frustrierend war für ihn, dass viele seiner Ideen verworfen wurden, ohne dass er eine nachvollziehbare Begründung erhielt.
„Ich hatte die Show eine ganze Weile geschrieben. Sie war erfolgreich, dann mal weniger erfolgreich, dann wieder erfolgreich. Wir waren auf einem guten Weg, aber die Zeiten änderten sich, und ich hatte das Gefühl, dass es nicht mehr meine Show war.“
Als besonders einschneidenden Moment beschrieb er die KofiMania-Storyline im Jahr 2019. Road Dogg hatte eine klare Vision für Kofi Kingstons Aufstieg zum WWE-Champion, doch diese wurde abrupt durchkreuzt: „Ich wollte SmackDown mit KofiMania beenden, so wie ich es aufgebaut hatte. Doch mir wurde einfach gesagt: ‚Nein, das wirst du nicht.‘ Und es gab nicht einmal eine gute Begründung dafür.“
Diese ständigen kreativen Rückschläge zermürbten ihn und führten schließlich dazu, dass er seine Position als Chefwriter aufgab: „Ich wusste, dass es nicht mehr meine Show war. Alle wollten in dem Sandkasten spielen, der mir gehörte und plötzlich gehörte er mir nicht mehr.“
Nachdem er 2019 von dieser Position zurückgetreten war, wechselte er zu einer Trainerrolle bei NXT. Doch 2022 wurde er im Zuge einer WWE-Umstrukturierung entlassen. Nur wenige Monate später kehrte er jedoch in einer neuen Rolle zurück – diesmal als Senior Vice President of Live Events. Heute arbeitet er erneut an der kreativen Gestaltung von SmackDown mit, allerdings in einer übergeordneten Position.
„Für die Show als Ganzes, und diese Gelegenheit wurde mir am Ende nicht gegeben, ja. Und das war frustrierend. Es war kreativ frustrierend. Und ich denke, das ist vielleicht der Grund, warum man diese Ära als „kreativ frustrierend“ bezeichnen sollte, denn ich bin sicher, dass ich damit nicht allein war.“