
Mitten in laufenden Storylines und trotz ihrer Beliebtheit bei der WWE-Fan-Community wurden R-Truth und Carlito von WWE offiziell darüber informiert, dass ihre zum Juni 2025 auslaufenden Verträge nicht verlängert werden. Die Nachricht schlug wie ein Blitz in die Wrestling-Welt ein und sorgte umgehend für hitzige Diskussionen – sowohl bei Fans als auch bei WWE-Insidern und Superstars hinter den Kulissen. Besonders brisant: Die Entscheidung wurde laut dem renommierten Wrestling-Journalisten Dave Meltzer vom Wrestling Observer Radio direkt von WWE-Chief Content Officer Paul „Triple H“ Levesque getroffen und ist Teil eines strategischen Maßnahmenkatalogs zur Umstrukturierung des Rosters.
Laut Meltzer handelt es sich bei den Entlassungen nicht um Disziplinarmaßnahmen oder kreative Konsequenzen, sondern um nüchterne, wirtschaftlich motivierte Entscheidungen im Rahmen der neuen Unternehmensstruktur unter dem Dach der TKO Group Holdings. Triple H und das WWE-Management analysieren demnach regelmäßig das Verhältnis von Kosten zu Nutzen bei Talenten, wobei vor allem ältere Superstars ohne zentrale Rolle im aktuellen TV-Produkt gefährdet sind. R-Truth und Carlito passen in genau dieses Profil: Truth war primär in Comedy-Segmenten zu sehen, während Carlito zwar aktiv in die laufende Fehde mit The Judgment Day und Raquel Rodriguez eingebunden war, aber keine tragende Rolle in den Main Events spielte.
Die Tücken eines Sparkurses: Carlitos Entlassung trotz laufender Storyline – und ein Regelverstoß
Für Verwunderung sorgte insbesondere die Entscheidung, Carlito aus dem Roster zu streichen, obwohl er zuletzt in mehreren TV-Segmenten auftauchte und ein romantisches Interesse an Raquel Rodriguez spielte. Die abrupt beendete Storyline lässt viele Fragen offen, nicht zuletzt zur Kommunikation innerhalb des Creative-Teams. Carlito selbst bestätigte seinen WWE-Abgang bereits am Abend des 1. Juni 2025 über die Plattform X und verstieß damit gegen ein langjähriges internes Protokoll, das besagt, dass Superstars erst dann öffentlich über Vertragsbeendigungen sprechen dürfen, wenn sie offiziell aus den laufenden WWE-Shows herausgeschrieben wurden. Der PWInsider hatte zuvor exklusiv über die bevorstehende Trennung berichtet.
Diese öffentliche Bestätigung heizte die Kontroverse weiter an und führte zu einem Sturm der Entrüstung unter den Fans. Besonders Triple H wurde ins Visier genommen. Sein Glückwunsch-Tweet an El Hijo del Vikingo, der bei AAA Worlds Collide den Mega Championship gewann, wurde innerhalb kürzester Zeit von wütenden Fans gekapert, die ihn mit Kommentaren wie „JUSTICIA POR R-TRUTH“ und „Bring Truth back!“ überfluteten. Was ursprünglich als Gratulation gedacht war, wurde zum Schauplatz eines digitalen Protestes, der in seiner Wucht an frühere Fanbewegungen erinnerte, etwa „#GiveDivasAChance“ oder „#WeWantCody“.
Jonathan Coachman erhebt die Stimme: Ein leidenschaftliches Plädoyer für R-Truth
Besonders laut wurde die Stimme eines Mannes, der selbst lange Teil des WWE-Universums war: Jonathan Coachman. Der frühere WWE-Kommentator und Produzent veröffentlichte eine emotionale Videobotschaft, in der er nicht nur die Entscheidung zur Entlassung von R-Truth als großen Fehler brandmarkte, sondern auch deutliche Worte an die WWE-Führung und an Fans richtete, die den Schritt verteidigten. Unter dem Titel „Emergency Wrestling Take“ forderte Coachman ein Umdenken in der Art und Weise, wie WWE den Wert eines Superstars misst.
Coachman erklärte, dass R-Truth weit mehr sei als nur ein Comedy-Act oder Gelegenheits-Wrestler. Er beschrieb ihn als moralisches Rückgrat der WWE-Umkleidekabine, als Mentor für junge Talente und als jemanden, der durch seine positive Ausstrahlung das Arbeitsklima backstage maßgeblich geprägt habe. „Niemand mochte R-Truth nicht. Jeder hat ihn geliebt“, so Coachman. Er betonte, wie wichtig es sei, in einem reisenden Ensemble wie WWE familiäre Bindungen zu pflegen und Veteranen mit Integrität zu halten.
Unverständnis über ungenutzte Chancen: Coachman kritisiert fehlende Weitsicht der WWE-Führung
Besonders scharf kritisierte Coachman, dass WWE nicht einmal versucht habe, Truth in anderen Funktionen einzusetzen. Dabei verfüge WWE selbst über Programme wie das Legends Program oder das Botschafter-Programm, bei dem verdiente Superstars die Company auf externen Events repräsentieren. Auch die Rolle eines Producers oder Agents hinter den Kulissen sei laut Coachman eine ideale Möglichkeit gewesen, R-Truth in der Company zu halten – nicht nur als Zeichen der Wertschätzung, sondern auch als strategisches Investment in den Zusammenhalt der Belegschaft.
„Es gibt eine Million Dinge, die R-Truth hätte tun können“, erklärte Coachman. Er bezog sich auch auf Truths Fähigkeit, durch sein Charisma lokale Werbeauftritte für WWE-Shows zu übernehmen – etwa bei Promoterminen in Städten, in denen bald ein RAW oder SmackDown stattfinden soll. „Warum nutzt man diesen Mann nicht als Botschafter zwei Wochen vor einer Show in Minneapolis?“, fragte er rhetorisch.
Alter ist kein Ausschlusskriterium: Coachman kontert Alterskritik mit klarer Ansage
Einige User versuchten die Debatte zu beenden, indem sie auf Truths Alter von 53 Jahren verwiesen. Doch auch das ließ Coachman nicht gelten. In einer pointierten Antwort listete er gleich mehrere Rollen auf, die unabhängig vom Alter Sinn ergeben hätten – darunter Kommentator, Markenbotschafter oder Agent. „Man muss verstehen, dass es viel mehr Rollen gibt, die eine Person spielen kann, als nur die, die man immer sieht“, so Coachman.
Die Fans schweigen nicht: Entlassungen werfen Schatten auf WWE-Zukunft
Der Fall R-Truth hat eine Welle der Solidarität ausgelöst, die weit über den Superstar selbst hinausreicht. Von aktiven WWE-Stars wie The Miz und Karrion Kross bis hin zu ehemaligen Weggefährten melden sich zahlreiche Stimmen, die das Vorgehen der WWE kritisieren. Gleichzeitig wächst die Unzufriedenheit in der Fan-Community, die in den Entlassungen einen weiteren Beweis dafür sieht, dass TKO und Triple H zunehmend ein „Business First“-Modell verfolgen, das emotionale Bindungen, Loyalität und Menschlichkeit außen vor lässt.
Will man jetzt wegen jeden Wrestler dessen Vertrag endet oder gekündigt wird eine Empörungswelle starten? Ist ja wie im Kindergarten.
Lustig ist das immer gemeckert wird das nie junge Leute gepusht werden sondern nur die alten und nun entlässt man die alten und das ist auch verkehrt
Ich finde nicht, dass es Kindergarten ist, sich für jemanden einzusetzen. R-Truth ist nicht jeder. Einen langjährigen, verdienten und loyalen Angestellten wie ihn, der sowohl vor als auch hinter den Kulissen sehr beliebt ist, könnte man schon anders behandeln. Allein schon aus geschäftlicher Sicht wäre es vorteilhaft, seine Erfahrung und Popularität weiterhin zu nutzen, beispielsweise in einer der oben genannten Positionen.
Erst einmal: ich bin traurig, dass R-Truth nicht mehr Teil der WWE ist. Aber: es ist jetzt nicht so, als gäbe es so eine rücksichtslose Personalpolitik erst seit TKO. Vince hat auch liebend gerne Jahr für Jahr das Roster massiv ausgedünnt und auch nicht vor großen Namen zurückgeschreckt. Das ist bei der WWE schon immer Business as usual.
Paul baut halt aktuell wirklich einen neuen Roster und Nick Khan hat ja auch deutlich gemacht, man verpflichtet keine Talente mehr, um sie auf die Ersatzbank zu setzen. Sprich alle Talente die zur WWE wechseln, haben einen mittel- bis langfristigen Kreativplan. Dieses Verheizen von Performern, wie es Vince gerne gemacht hat, ist definitiv vorbei. Sprich: den Debut Hype ausnutzen, erst einmal super dominant darstellen und dann als Jobber degradieren, wenn man nicht der neue Super-Seller im Merch ist. Unter Vince hätte jemand wie Penta längst nen Titel, weil er gut Merch zieht. Das läuft jetzt inzwischen anders.
Und eine logische Konsequenz ist halt leider, dass für Performer die man reinholt und für die man langfristige Pläne hat, ein anderer Performer kürzer treten muss. Du hast im Kreativbereich ja nur begrenzt viele Storylines die du erzählen kannst, ohne dein Publikum komplett zu verwirren. Das macht die WWE aktuell auch richtig gut. Die Storylines die sie erzählen haben Hand und Fuß und die Matches kommen nicht aus’m patentierten Vinnie’o’Matic Cardgenerator, der binnen 10 Tagen ne komplette Card für nen PPV willkürlich vollballert. Truth hatte ja schon länger keine echte Fehde mehr und Carlito ist halt wirklich nur absolutes Beiwerk beim Judgement Day und kein tragendes Mitglied, sprich den bekommst du easy ersetzt, wenn es überhaupt notwendig ist, denn Carlito ist halt wirklich der Mitläufer vom Judgement Day, der halt dabei ist, aber nie bei irgendwas so richtig im Mittelpunkt steht.