Jon Moxley spricht offen und direkt über seinen Alkoholentzug und den Entzugserscheinungen

AEW-Star Jon Moxley begab sich Ende letzten Jahres in eine Alkohol-Reha und war monatelang von AEW weg, bevor er im Januar dieses Jahres zurückkehrte. Seine Entscheidung, einen Entzug zu machen, kam wie ein Wirbelwind. Wie im Gespräch mit seiner Frau Renée Paquette in ihrem Podcast „The Sessions“ zu erfahren ist, nahm sich Moxley im vergangenen Herbst eine Auszeit vom Wrestling, um gegen seine Alkoholabhängigkeit anzukämpfen und er erzählte, wie ein unglücklicher Flug den entscheidenden Impuls gab.

„Ich war in Des Moines auf einem Southwest-Flug und aus irgendeinem Grund wird auf Southwest-Flügen kein Alkohol ausgeschenkt“, sagte Moxley. „Ich wusste das und dachte mir: ‚Ich werde mich betrinken, bevor ich in dieses Flugzeug steige‘. Also war ich betrunken, als ich landete.“

Nach seiner Rückkehr in das Haus, welches er mit Paquette teilt, bemerkte Moxley, dass „du bereits sauer auf mich warst“. Sein sich verschlechternder Zustand war Paquette und mehreren Freunden aus dem Wrestling-Business aufgefallen. In diesem Moment beschloss Moxley: „Ich kann keinen weiteren Tag so weitermachen. Ich kann nicht noch einen weiteren Tag durchstehen. „Es passierte innerhalb weniger Minuten“, erinnert sich Moxley. „Ich sagte: ‚Ich will in die Reha‘ und du sagtest: ‚Okay‘.

Laut Moxley rief er die Reha-Einrichtung in der Halloween-Nacht an. „Ich stand draußen, telefonierte mit ihnen und gab ihnen meine Daten. Kinder kamen auf mich zu, während ich mit der Reha-Einrichtung telefonierte und sagten: ‚Süßes oder Saures!‘ Ich rief einen Uber an, er war vielleicht 10-15 Minuten vom Haus entfernt“, rechnete Moxley vor. „Eine Stunde nachdem ich zur Tür hereintrat, war ich schon in der Reha.

Ursprünglich sollte Moxley in der gleichen Woche bei AEW Dynamite wrestlen, aber er dankte Tony Khan und dem Unternehmen, dass sie ihm erlaubt haben, seine Gesundheit an erste Stelle zu setzen. Laut Moxley wäre es für Khan in Ordnung gewesen, wenn der ehemalige AEW-Champion „nie wieder zurückkommen“ würde, wenn Moxley dies für das Beste gehalten hätte.

Ebenfalls sprach Moxley offen über das, was er während des Entzugs durchgemacht hat.

„Ich hatte nächtliche Schweißausbrüche, verrückte Albträume, alles geriet völlig aus dem Gleichgewicht – hatte verrückte Stimmungsschwankungen. Es war nicht einfach. Das Nicht-Trinken ist einfach. Es ist nicht so, dass ich das Verlangen habe zu trinken. Derzeit kann ich mir nicht einmal vorstellen, zu trinken. Nicht zu trinken war einfach. Ich wollte schon lange mit dem Trinken aufhören. Ich habe lange Zeit versucht, mit dem Trinken aufzuhören.

Es war nicht leicht, mit den Nachwirkungen fertig zu werden und mit dem, was körperlich mit einem passiert, wenn der Körper diese Metamorphose durchmacht und versucht, sich neu zu justieren. Ich bin im nationalen Fernsehen, während ich diese Probleme durchmache und ich stehe vor allen Leuten. Viele Leute in meiner Lage wären viel länger in der Reha geblieben.

Die eine Therapeutin, die ich hatte, sagte mir direkt, ich solle mich zurückziehen. Sie sagte: „Gründen Sie eine Wrestling-Schule und trainiere dort einige Kinder. Doch ich konnte mir nicht vorstellen, dass dies das Richtige für mich wäre.“

Moxley fuhr fort und erklärte, wie er sich vor seinem ersten Kampf nach der Reha fühlte.

„Beim ersten Match nach der Rückkehr denkst du: ‚Okay, jetzt bist du nüchtern, also wirst du dich wie eine Million Dollar fühlen.‘ So funktioniert es aber nicht. Es war seltsam. Es war, als ob meine Beine im Treibsand stecken würden. Ich hatte keine Aufregung, nicht, dass ich überhaupt kein Adrenalin verspürt habe, es war nur so, dass ich nicht nervös war. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber früher war es wie ein großer, langer, gigantischer Prozess, sich darauf vorzubereiten, ein Match zu bestreiten oder generell zu wrestlen, wie eine Transformation, um bereit zu sein, in den Ring zu gehen.

Ich denke, dass Leute, die ihr Leben nicht mit zu vielen Partys oder ähnlichem verbringen, es als selbstverständlich ansehen, morgens aufzuwachen und sich gut zu fühlen. Für mich fühlt es sich so an, als würde ich schummeln. Der Reiz des Neuen, keinen Kater zu haben, ist noch nicht ganz verflogen. Ich wache einfach auf und denke mir: Okay, ich muss mir keine Sorgen machen, dass ich massiv dehydriert bin oder mich scheiße fühle oder so. Für mich ist es fast so, als hätte ich einen Cheat-Code oder so ähnlich.

Aber bei diesem ersten Match habe ich mich schrecklich gefühlt. Ich fühlte mich einfach nicht gut, es war seltsam. Ich kann es nicht wirklich erklären, ich war einfach chemisch unausgeglichen und es war seltsam. Dann wurde es beim nächsten Match etwas besser und ebenfalls beim übernächsten Match auch. Schließlich wrestelte ich gegen Bryan bei einem Pay-per-View. Mehr oder weniger bin ich einfach in den Ring gegangen und wie beim ersten Mal, als ich ihn getroffen habe, bin ich einfach in den Ring gestiegen und habe gewrestelt. Dann habe ich irgendwie wieder angefangen, mein Mojo zu spüren. Aber es hat ungefähr einen Monat gedauert.“

Moxley kehrte am 19. Januar dieses Jahres zu AEW zurück, hielt eine fulminante Promo und kehrte in den aktiven Wettkampf zurück. Renée Paquette kommentierte die Konfrontation von Jon Moxley mit einem AEW-Fan direkt nach seiner Rückkehr. Während der Rückkehr-Promo von Moxley rief ein Fan aus den vorderen Reihen: „Schafft dieses betrunkene Stück Dreck aus dem Ring!“ Moxley antwortete daraufhin mit: „Hey, f**k dich selbst. Schafft den Kerl hier raus. Piece of sh*t!“

Moxleys Ehefrau und ehemalige WWE-On-Screen Persönlichkeit, Renée Paquette, sprach mit NBC Sports Boston über den Vorfall und erläuterte ihre Sicht auf die Konfrontation.

„Ich weiß nicht genau, was passiert ist und ich bin mir ziemlich sicher, dass Jon nicht weiß, was passiert ist, weil er nach diesem Moment keinen weiteren Gedanken daran verschwendet hat“, erinnerte sich Paquette.

„Ich weiß nicht, ob der Typ rausgeschmissen wurde oder nicht, aber ich bin froh, dass Jon darauf reagiert und sich dazu geäußert hatte In einer normalen Situation kann man die Leute manchmal nicht hören, wenn man im Ring steht, aber sie befanden sich zu dem Zeitpunkt in einer kleineren Arena, so dass Jon wirklich jeden hören konnte. Und es war wirklich ruhig, während er sprach, weil alle ihm den Respekt zollten und ihn wieder willkommen hießen und ihm das Wort überließen. Es war ein so seltener Fall, dass man tatsächlich jemanden hören konnte, der etwas Dummes sagte und Jon dann sofort verlangte, dass der Typ rausgeschmissen wird.“

Moxley ist derzeit bei AEW wieder in Bestform und wird in der heutigen Nacht beim Forbidden Door Pay-per-View Event gegen Hiroshi Tanahashi um die Interim AEW World Championship antreten – siehe auch aktuelle Card

Hast auch du ein Alkoholproblem? Wenn es dir nicht gut gehen sollte und du Hilfe benötigst, dann zögere nicht, mit anderen Menschen (Familie, Freunde oder Verwandte) darüber zu sprechen oder greife auf Hilfsangebote zurück – siehe hier