Interne WWE Backstage-Atmosphäre; Sympathie für Stephanie McMahon – Grund für die Rechtsstreitbeilegung zwischen Vince McMahon und Oliver Luck bekannt?

In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass der WWE-Vorstand gegen Vince McMahon wegen einer Abfindung in Höhe von 3 Millionen Dollar an eine ehemalige WWE-Mitarbeiterin ermittelt, mit der er eine Affäre gehabt haben soll. Viele Fans und Wrestling-Persönlichkeiten haben sich dazu geäußert, aber wie sahen die internen Reaktion aus?

Laut Mike Johnson von PWInsider herrscht „viel Schweigen unter den Angestellten“, da sie alle abwarten, wie schlimm die Situation werden kann und ob es etwas ist, das dem Unternehmen als Ganzes schaden könnte. Johnsons Bericht merkt auch an, dass die Angestellten derzeit „ihre Köpfe unten halten“, um zu versuchen, nicht in den Schlamassel hineingezogen zu werden, wobei sich viele im Moment auf die Zunge beißen, da sie nicht wissen, welche Führungskräfte am Ende möglicherweise mehr Macht haben werden, wenn sich der Staub gelegt hat.

In der Zwischenzeit, während die Ermittlungen laufen, übernimmt McMahons Tochter Stephanie den Vorsitz und die Geschäftsführung, nachdem McMahon am Freitag vorübergehend zurückgetreten ist. In Johnsons Bericht heißt es, dass für die Chief Brand Officer im Moment „viel Sympathie“ besteht, da sie sich erst letzten Monat von der Firma beurlauben ließ und nun praktisch gezwungen wurde, wieder zu arbeiten, obwohl sie eine Pause machen wollte.

Ein Teil derjenigen, mit denen PWInsider sprach, bewunderte Stephanies Stärke, wobei einige meinten, dass ihre Mutter Linda McMahon durch diesen Vorfall öffentlich „respektlos“ behandelt wird, insbesondere durch die Entdeckung mehrerer Geheimhaltungsvereinbarungen, die über die angebliche Hauptaffäre hinausgehen, welche gerade geprüft werden.

Trotz der turbulenten Zeiten hinter den Kulissen hat Vince McMahon das Rampenlicht nicht gescheut und ist in den letzten Tagen sowohl bei „SmackDown“ als auch bei „Raw“ aufgetreten, wobei er sehr kurze Auftritte hatte, die nichts mit den laufenden Ermittlungen zu tun hatten. Es wird berichtet, dass es „viel Kopfschütteln“ hinter dem Vorhang gegeben hat, was einige als einen Akt der Verleugnung gegenüber jedem gesehen haben, der McMahon und seine Handlungen in Frage stellt, wobei sich einige fragen, ob dies der Anfang vom Ende für seine Beteiligung am Sportunterhaltungsriesen ist. Ansonsten erklärte Johnson, dass es interne Gespräche darüber gegeben habe, wie man neue Kontrollmechanismen innerhalb des Unternehmens einführen könne, aber man mache sich Sorgen, wie schwer es sein werde, diese durchzusetzen.

Neben McMahon wurde auch John Laurinaitis, der frühere Leiter der Talentabteilung der WWE, der in den ursprünglich vom Wall Street Journal veröffentlichten Anschuldigungen genannt wurde, beurlaubt, während Bruce Prichard vorübergehend seinen Platz übernimmt. Und als ob die Dinge nicht schon düster genug für die Organisation aussehen, haben mittlerweile fünf verschiedene Anwaltskanzleien Ermittlungen gegen WWE eingeleitet.

Eine Anwaltskanzlei kündigte an, dass sie im Namen von Investoren gegen WWE ermittelt und prüft, ob WWE gegen Wertpapiergesetze verstoßen hat oder nicht. Bis heute haben vier weitere Anwaltskanzleien ihre eigenen, ähnlichen Untersuchungen eingeleitet. Zwar ist noch keine dieser Untersuchungen weit genug fortgeschritten, um als „Klasse“ in einer Sammelklage eingestuft zu werden, doch stellen sie die Vorbereitungsphase für einen solchen Fall dar. Alle Untersuchungen wurden über Business Wire angekündigt.

Einige der Untersuchungen setzen voraus, dass die Anleger einen bestimmten Geldbetrag verloren haben, während andere nur voraussetzen, dass die Anleger entweder Verluste mit WWE-Aktien erlitten haben oder dass sie derzeit WWE-Aktien besitzen. Alle haben den gleichen allgemeinen Zweck, nämlich festzustellen, ob WWE das Unternehmen schlecht verwaltet oder seine treuhänderischen Pflichten in einer Weise vernachlässigt hat, die als schädlich für die Aktionäre angesehen werden könnte.

Zudem hat sich ein neuer Bericht mit der Einigung im Rechtsstreit zwischen Vince McMahon und Oliver Luck befasst und einen möglichen Grund für die Einigung der beiden Seiten genannt. McMahon und der ehemalige XFL-Commissioner Oliver Luck werden wie bereits berichtet nicht mehr im nächsten Monat vor Gericht ziehen, nachdem sie sich auf einen Vergleich in einem Rechtsstreit wegen unrechtmäßiger Kündigung im Kontext des Relaunches der XFL im Jahr 2020 geeinigt haben. Diese Nachricht kam für einige überraschend, da die jüngsten Gespräche zwischen McMahon und Lucks Parteien innerhalb weniger Minuten „verpufften“.

Im Wrestling Observer Radio wies Dave Meltzer darauf hin und bemerkte, dass der Zeitpunkt der Einigung zwischen den beiden Seiten nun „allen Sinn der Welt“ ergibt:

„Es ist ziemlich klar, dass es bei all den Dingen, die Vince zu tun hat, wahrscheinlich das Schlimmste wäre, jetzt auch noch einen Prozess zu führen, da es die Berichterstattung erhöhen würde. Zudem war es ein Prozess, von dem nahezu jeder davon ausging, dass er ihn verlieren würde. Also wäre es obendrein eine große öffentliche Niederlage. Dies ist offenbar ein Weg, um diese Niederlage in der Öffentlichkeit kleinzuhalten.

Das Timing macht insofern Sinn, als dies nicht der richtige Zeitpunkt ist, um Vince vor Gericht zu bringen und eine weitere Reihe von Dingen über ihn ans Licht zu bringen. Bevor dies (das Bekanntwerden der Anschuldigungen/Ermittlungen) geschah, war es für beide Seiten ziemlich klar, dass es keinen Vergleich geben würde.“