Getestet und verfasst von General M
Zugegeben, mittlerweile bin ich ein richtig großer Fan des neuen Hitman geworden. In meiner Freizeit habe ich mich nahezu jeder Gelegenheit und Herausforderung angenommen, die Paris, Sapienza und Marrakesch zu bieten hatten. Auch die Bonus – Sommerepisode mit zwei neuen Aufträgen in Italien und Marokko hat mir viel Spaß gemacht. Da trifft es sich gut, dass pünktlich zum Abschluss des letzten verfügbaren Achievements die vierte Episode verfügbar gemacht wurde. Diese führt Agent 47 in ein schickes Hotel in Thailand. Wir sind für euch wieder auf die Jagd gegangen.
Club 27
Der aufstrebende Superstar Jordan Cross hat mit einer ganzen Entourage in das Hotel eingecheckt, um dort die Aufnahmen für sein aktuelles Album fertigzustellen. Außerdem ist heute sein Geburtstag. 27 wird er…für einen Rockstar also das perfekte Alter, das Zeitliche zu segnen. Der Sohn eines zurückgezogen lebenden und stinkreichen Vaters ist nämlich nicht nur Musiker, sondern auch Mörder. Vor einiger Zeit stieß er im Streit das Model Hannah Highmoore vom Dach seines Penthouses. Unnötig zu erwähnen, dass ihr der Aufprall nicht allzugut bekam. Doch dank der Macht seines Vaters kam Cross unbeschadet aus der Nummer raus, wenngleich die Sache bei ihm mental durchaus einigen Schaden hinterlassen hat. Highmoores Eltern wollen Rache, jedoch nicht nur an Cross selbst, sondern auch am „Consigliere“ der Familie, Ken Morgan. Letzterer hat maßgeblich zum Freispruch von Jordan beigetragen und lungert zwischen Eingangsbereich und Lobby herum, solange seine Suite nicht gründlich gesäubert wurde. Sein Essen zu vergiften und ihn wenig später in der erstbesten Toilettenschüssel zu ertränken, ist eine von vielen Möglichkeiten, die sich Agent 47 im Rahmen der Mission gewohnt bieten. Viel mehr Spaß hatte ich dagegen, ein Tuk-Tuk so zu manipulieren, dass es bei der ersten Zündung in die Luft fliegen.
An den Superstar selbst ist wesentlich schwerer ranzukommen. Überall wimmelt es von Personal. Köche, Diener, Wachen und sogar ein Kammerjäger ist an jenem Tag im Hotel. Außerdem hat man die gesamte Penthouse – Suite nahezu hermetisch abgeriegelt. Das hält 47 natürlich nicht davon ab, seine Arbeit gewissenhaft zu erledigen. Aber wie gehen wir am besten vor? Ein bisschen Rattengift in die (natürlich) vegane Geburtstagstorte? Ein Elektroschlag durch ein manipuliertes Mikrofon? Oder ein Sturz aus luftigen Höhen, um den Kreis angemessen zu schließen? Ja, auch Thailand bietet wieder viele wunderbare Möglichkeiten, seine Ziele auszuschalten. Und ich hatte wie gewohnt eine Menge Spaß, mich durch all die abwechslungsreichen Gegebenheiten zu spielen, dabei in zahlreiche Verkleidungen zu schlüpfen und die beiden kreativ um die Ecke zu bringen. Sinister, nicht wahr?
Dabei kann sich Bangkok als Schauplatz wirklich sehen lassen. Das atmosphärische Setting eines sonnigen Tages in tropischer Umgebung lädt zum Entdecken ein. Das Hotel selbst erinnert an einen Palast, vollgepackt mit Luxus. Über all dem wacht eine engagierte Managerin, die sich leider permanent in der Lobby befindet und in der Lage ist, nahezu jede Personal – Verkleidung zu durchschauen. Aber es gibt ja noch offene Fenster, Korridore und Regenrinnen, um schnell von A nach B gelangen zu können. Wie auch bei den vorherigen Episoden entwickelt sich erst nach und nach ein Gefühl für die Umgebung und offenbart zahlreiche Gelegenheiten. Es lohnt sich, jeden Raum zu durchsuchen und immer wieder neue Dinge auszuprobieren bringt auch dieses Mal wieder hohe Motivation für ein erneutes Durchspielen. Zumal auch endlich die Hauptstory kräftig in Gang kommt. Die nächste Episode wird Agent 47 dann nach Japan führen, wo vielleicht schon der mysteriöse Mann im Hintergrund auf uns wartet. Bis dahin ist allgemein nur wenig Kritik am weiteren Weg des glatzköpfigen Killers zu üben. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht!
Fazit
„Ich bin durch positiv beeindruckt von der Tatsache, dass die Entwickler von I/O es so behäbig fertigbringen, dieses Level an spielerischer Qualität zu halten, ohne dabei zu sehr auf repetives Gameplay zu setzen. Wenngleich Marrakesch zuletzt nicht ganz mit den anderen Episoden mithalten konnte und gerade Sapienza für mich immer noch als die bisher beste Episode gilt, kommt Bangkok verdammt nahe an die Sache ran. Ich hatte sehr viel Spaß, mir das Hotel Stück für Stück zu Eigen zu machen und bin froh, dass auch die Haupthandlung endlich weitergeführt wird und erste Enthüllungen offenbart. Klar, das ist alles noch etwas kryptisch, aber tatsächlich kann ich die nächste Episode kaum noch abwarten. Bis dahin checke ich gerne nochmal im Hotel ein. Musik machen kann ja wirklich gefährlich sein…“