Crash Bandicoot N.Sane Trilogy – „Gelungenes Remaster, auch außerhalb der PlayStation 4“

                                                 Getestet und verfasst von General M 

                                Ab sofort erhältlich für PC, PlayStation 4 und Nintendo Switch
                                                    Ab 8. Juli erhältlich für XBOX One

crash bandicoot n sane trilogy 6032539Zeitlich begrenzte Exklusivtitel stellen ja immer einen Segen für jene da, die die entsprechende Plattform besitzen. Für alle anderen gilt meistens, ein gutes halbes Jahr oder mehr auszusitzen und zu hoffen, dass das begehrte Spiel anschließend auch allen anderen Spielern zugänglich gemacht wird. Genau so geschah es mit der Crash Bandicoot N.Sane Trilogy, welche exakt am 30. Juni 2017 vorerst ausschließlich für die PlayStation 4 erschien und die genau ein Jahr später endlich auch ihren Weg auf alle verbliebenen Current Gen – Konsolen sowie den PC gefunden hat. Wie sich die jeweiligen Remaster der drei legendären PlayStation – Klassiker abseits der Heimkonsole spielen, haben wir für euch ausgiebig getestet. 

 
Nasenbeutler und verrückte Wissenschaftler

Die Weltherrschaft mit einer Armee mutierter Tiere an sich reißen – klingt nach den Einfällen eines verrückten Wissenschaftlers! Stimmt in diesem Fall auch, denn verantwortlich für diesen Plan zeigt sich niemand geringeres als der durchgeknallte Dr. Neo Cortex, der mithilfe seines Assistenten und eines noch nicht ganz ausgereiften Apparates harmlose Tiere in blutrünstige Killermaschinen verwandeln will. Bisher allerdings ohne Erfolg, wie sich anhand von Crash Bandicoot zeigt – der im Labor gezüchtete humanoide Nasenbeutler, der bevorzugt Shorts und Sneaker trägt, denkt gar nicht daran, für irgendeinen bösen Plan herzuhalten und macht kurzerhand den Abflug. 

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Dummerweise befindet sich seine Freundin Tawna immer noch in der Gewalt des bösen Wissenschaftlers. Der Plan ist klar: Dr. Cortex und seine Schergen ausschalten, das Mädchen retten, gechillt in den Sonnenuntergang schreiten. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, der durch zahlreiche Areal führt, die allesamt tödliche Gefahren bergen, darunter rollende Felsen, übergewichtige Stammesführer und und und. Es gilt, geschickt Passagen zu überspringen, allerhand Gegnern den Garaus zu machen und zwischendrin Unmengen von Kisten zu zerstören sowie zahlreiche Secrets zu entdecken. Zum Glück erhält Crash dabei Hilfe von der gut gesinnten Inselgottheit Aku-Aku. Das Gameplay bleibt dabei über alle drei Teile gleich, während die beiden Fortsetzungen, die natürlich ebenfalls Teil der Trilogie sind, eine andere Rahmenhandlung für das Geschehen bieten, in denen aber abermals wieder Dr. Cortex als primärer Antagonist fungiert. So strebt dieser nach den fehlgeschlagenen Plänen im ersten Teil in „Cortex Strikes Back“ danach, die Welt mithilfe besonderer Kristalle vom Weltall aus zu zerstören, was Crash abermals zu verhindert sucht. Dieses Mal enthält er zusätzliche Unterstützung von seiner Schwester Coco, mit deren Hilfe er die Pläne des fiesen Doktors abermals durchkreuzen kann. Diese Geschehnisse sind unmittelbar vernantwortlich für die Geschehnisse des dritten Teils, denn nach der Zerstörung der Raumstation erwacht Aku-Aku´s böser Zwilling Uka-Uka aus seinem Vulkangefängnis, der für alle bisherigen Pläne von Dr. Cortex unmittelbar verantwortlich war und nun die Zügel selbst in die Hand nimmt…

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Zu viel der gesamten Handlung möchte ich hier natürlich nicht verraten. Die drei umfangreichen Spiele bieten in jedem Fall massig Spielspaß und gehören in ihrer Originalform für die PlayStation One zu absoluten Kultklassikern, die übrigens allesamt vom mittlerweile längst legendären Entwicklerstudio Naughty Dog stammen. Während die unter anderem mit „The Last of Us“ sowie der „Uncharted“ – Reihe weiterhin exklusiv für die PlayStation entwickeln, fiel die Crash Bandicoot – Lizenz unter die Fuchtel von Activision, bzw. Vivendi Universal, die später Teil des großen Unternehmens wurden. Dementsprechend konnten über die Jahre nach der ersten Trilogie viele weitere Spiele für zahlreiche Plattformen entwickelt werden, die aber nie ganz den Status der Originale erreichen konnten. Für das Remaster zeichnen sich dagegen Vicarious Visions verantwortlich, die bereits seit weit über 20 Jahre Videospielerfahrung sammeln konnten und die sich zuletzt hauptsächlich um Plattformportierungen für zahlreiche Spiele gekümmert haben (stets mit einigem Erfolg, übrigens), darunter zuletzt die PC – Version von Destiny 2. 

So muss Remaster! 

Das Remaster einer der beliebtesten Videospieltrilogien aller Zeiten ist dem Studio ebenfalls geglückt. Die drei Titel erstrahlen in kunterbuntem neuen Glanz und wirken optisch absolut zeitgemäß und zudem interessant für neue Generationen von Gamern. Statt wie meist üblich einfach nur die Auflösung hochzuschrauben und dem Spiel einige neue Effekte hinzuzufügen, hat man die Klassiker in ein komplett neues grafisches Gerüst gesteckt. Sinnvoll, da ein PlayStation 1 – Titel etwas mehr Arbeit erfordert, um die anspruchsvollen Gamer von heute begeistern zu können. Und das Ergebnis überzeugt durch farbenfrohe und belebte Areale, einen wunderbar animierten Protagonisten und hübsche Effekte. Da man der Handlung, dem Charme und dem Spielprinzip der Originale zu jeder Zeit absolut treu geblieben ist, werden auch Nostalgiker ihre hehre Freude an den Neuauflagen haben.

Crash Bandicoot Insane Trilogy

Zumal das Gameplay auch damals schon zeitlos gewesen ist und im Original heute noch genauso gut funktioniert wie damals. Dabei ist die Reihe weit mehr als ein simpler Plattformer, sondern verlangt durchaus Aufmerksamkeit und Geschick, anderenfalls sind die Leben schneller weg, als man man „Aku-Aku“ sagen kann. Im Rahmen des steigenden Schwierigkeitsgrades und der zunehmenden Hektik werden Gelegenheitsspieler und ADHS – Patienten womöglich ihre Mühe damit haben, das jeweilige Ende zu bewundern. Aber Geduld ist eine Tugend, Übung macht den Meister. Wer Spaß an anspruchsvollen Sprungeinlagen hat, kommt damals wie heute nicht um die Crash Bandicoot – Trilogie herum. Lediglich dem ersten Teil merkt man das Alter in Sachen Gameplay doch gelegentlich etwas an, da hier alles insgesamt noch wesentlich linearer wirkt als in den wesentlich abwechslungsreicheren Fortsetzungen. So gerät gerade der Anfang der Reihe zu einem in Sachen Design recht altbackenen Erlebnis. Auch wird man ganz ohne Tutorials ins Geschehen geworfen und gibt besonders zu Beginn schneller mal den Löffel ab, als einem lieb ist. Dass der Schwierigkeitsgrad aber stellenweise zu happig ausgefallen ist, wie einige Kollegen behaupten, kann ich nicht teilen. Wer über ein waches Auge und gute Reflexe verfügt, wird hier sicher nicht untergehen. Für alle anderen…besorgt euch Wimmelbild-Spiele. 

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Die Fassung für XBOX One bewegt sich auf dem identischen guten Grafikniveau der PlayStation 4 – Version, muss sich aber ebenfalls mit festgelegten 30 Frames pro Sekunde begnügen und verfügt über keinerlei besondere Vorteile für One X – Besitzer. Nur wenig schlechter sieht es auf der Nintendo Switch aus, wenngleich man hier allerdings mit reduzierter Auflösung und einer gelegentlich leicht schwankenden Bildrate leben muss. Zudem ist die Bedienung hier mit den Joy Con´s gelegentlich etwas fummelig, ein Pro Controller wird dringend empfohlen. Damit ist das Spiel auch auf der Nintendo – Konsole wunderbar spielbar. Der klare Sieger im direkten Vergleich aller Versionen ist die PC – Version. Makelos portiert, trumpft die Reihe hier mit nativem 4K – Support auf, der selbst auf etwas betagter Hardware oft noch flüssige 60 Frames auf den Bildschirm zaubert, von denen das Gameplay stark profitiert, da es deutlich geschmeidiger und immersiver daherkommt. Zwar halten sich hier die zusätzlichen Grafikoptionen stark in Grenzen, können aber in den allermeisten Fällen sowieso bedenkenlos auf Maximum gedreht werden. Für den Spaß werden je nach Plattform knapp 40€ fällig, also etwas mehr als 13€ pro Spiel, was angesichts des großen Gesamtumfangs nicht zu viel ist. Die PlayStation 4 – Version, die ja nun bereits ein Jahr auf dem Markt ist, ist natürlich längst deutlich günstiger zu haben. So kann man aber am Ende sagen, dass Konsoleros auf jeder Plattform bedenkenlos zugreifen können, denn jede Konsole bietet unter´m Strich das gleiche, hervorragende Erlebnis. Der PC bleibt aber aufgrund der geschmeidigen Bildrate und dem nativen 4K – Support, der sich im Ergebnis wirklich sehen lassen kann, meine Präferenz und daher auch meine zentrale Empfehlung für alle neuen Käufer, da hier natürlich ebenfalls Gamepad – Support gegeben ist. 

Fazit und Wertung

ava3„Ich habe ja, wie ich gelegentlich immer gerne erzähle, erst spät zur PlayStation gefunden und mich dann eher mit Klassikern wie ´Metal Gear Solid´ beschäftigt. Dementsprechend ging die Crash – Trilogie ebenso wie seine späteren Nachfolger komplett an mir vorbei. Dass ich dieses Versäumnis nun dank der wirklich gelungenen N.Sane – Trilogy nachholen kann, ist gut! Denn trotz der kunterbunten Grafik versteckt sich hinter den jeweiligen Titeln ein anpruchsvoller Vertreter des Plattformer – Genres, der wache Augen und gute Reflexe erfordert und der sich zudem von Titel zu Titel in Sachen Qualität und Abwechslung steigert. Der erste Teil bleibt mit einigen Makeln zurück, da man hier besonders in Sachen Design merkt, wie viele Jahre der bereits auf dem Buckel hat. Und dennoch sind alle drei Titel Kultklassiker, die man erlebt haben sollte. Dank der jeweils sehr guten (Konsolen) bis hervorragenden (PC) Portierungen ist eben das nun auch abseits der PlayStation 4 möglich.“

Mikrotransaktionen/Pay-2-Win: Die Crash Bandicoot: N.Sane Trilogy enthält weder Mikrotransaktionen noch fragwürdige Pay-2-Win – oder Lootbox – Mechaniken. Eine Abwertung gibt es daher diesbezüglich nicht. 

PRO:

+ Technisch gelungene Neuaufbereitung dreier Klassiker…
+ …die das Spielerlebnis vergangener Tage 1 zu 1 für eine neue Generation konserviert
+ Gelungene Portierungen, dank flüssiger Bildrate und 4K überlegene PC Version
+ Lebendige, atmosphärische Welten
+ Abwechslungsreiche Areale (ab Teil 2)
+ Liebenswerter Protagonist
+ Zeitloses, forderndes Gameplay, welches auch heute noch wunderbar funktioniert
+ Hervorragendes Preisleistungsverhältnis
+ Viele Secrets zu entdecken
+ Einfach zu erlernende Spielmechaniken
+ Präzise, intuitive Controllerbedienung
+ Gelungene musikalische Untermalung

CONTRA:

– Altbackenes, teilweise repetives Grunddesign (Teil 1)
– Teilweise frustrierende Bosskämpfe
– Etwas fummelige Joy Con – Bedienung (Nintendo Switch)

                      GESAMTWERTUNG:      85% (PC)
                                                                                         83% (XB1/NS)

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