Blu-Ray: „The Rising of the Shield Hero – Volume 2 & 3“

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                                                   Getestet und verfasst von General M 

            Quelle Bildmaterial: „©Aneko Yusagi/KADOKAWA/Shield Hero production committee. All rights reserved.“ 

                      Ab sofort erhältlich als Blu-Ray, DVD und via Anime On Demand

81NNxGZ 1TS. SL1500 Weiter geht´s mit The Rising of the Shield Hero. Nach den vielerorts kontrovers aufgenommenen ersten Episoden geht die erfolgreiche Animeserie weiter standhaft ihren Weg und liefert uns mit zwei taufrischen Volumes insgesamt zwölf neue Folgen. Der spannende Mix aus Sci-Fi, Fantasy und Medieval zählt für mich zu den besten Neuveröffentlichungen des Jahres, muss sich aber nach dem schwierigen Start nun beweisen: Waren die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt oder doch verfrüht? Für Narufumi und seine Gefährten wird die Reise Richtung vorläufigem Finale jedenfalls alles andere als leicht, zumindest so viel kann vorab verraten werden…


Die Volumes 2 & 3

Wir erinnern uns: Um ein uraltes Übel zu bezwingen, wurden vier Menschen aus unserer Realität in das mittelalterliche Königreich Melromarc beschworen. Jeder mit einer einzigartigen Waffe versehen, jeder als legendärer Held vom Volk verehrt. Lediglich Otaku Naofumi haftet als Held des Schilds ein finsterer Ruf an. Es dauert nicht lange, bis er von der intriganten zweiten Thronfolgerin schwerer Vergehen bezichtigt wird und sich plötzlich als Geächteter in der magischen Welt wiederfindet. Weil er sich als Schildträger nicht mit offensiven Waffen ausrüsten darf und niemand freiwillig an der Seite des verrufenen Helden kämpfen will, kauft sich Naofumi kurzerhand die Demi-Sklavin Raphtalia, die ihn fortan mit ihrem Schwert im Kampf unterstützen soll. Später gesellt sich auch noch die kampfstarke Vogeldame Filo zur Truppe dazu, die sich auf Wunsch jederzeit in ein kleines Mädchen verwandeln kann.

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Zu Beginn der zweiten Volume reist das Trio auf der Suche nach neuen Verdienstmöglichkeiten durch die Lande. Neue Ausrüstung ist schließlich teuer und der verhasste König verweigert jede Form der Besoldung. Dank seiner Fertigkeiten als Heiler erwirbt sich Naofumi außerhalb der Großstadt schnell einen Ruf als Heiliger, der zudem immer wieder die Fehler seiner verfeindeten Mitstreiter korrigieren muss. Nachdem es nahezu im Alleingang gelingt, eine zweite Welle böser Streitkräfte erfolgreich abzuwehren, sollten sich die Dinge für Naofumi, Raphtalia und Filo eigentlich bessern. Doch weitgefehlt: Statt die mutigen Recken angemessen zu ehren, hat der König wieder mal nur Drohungen für die ungleiche Truppe übrig, was die anhaltende Verbitterung des Schildhelden gegenüber den Einwohnern von Melromarc nur noch weiter verstärkt. Das ändert sich auch nicht, als wenig später Melty, ihres Zeichens erste Thronfolgerin und jüngere Schwester der fiesen Malty zur Gruppe stößt, die den Ausgestoßenen deutlich wohlwollender gesinnt ist. 

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Nachdem Filo und Rapthalia auf Erlass des König ein wichtiges Charakterupgrade an der Drachensanduhr verweigert wird, reist die Gruppe in den Nachbarbezirk, wo man sich eher Unterstützung erhofft. Ohne das Upgrade besteht kaum eine Chance, die nächsten Kämpfe heil überstehen zu können, zumal mit der Außenweltkämpferin Glass eine Gegnerin auf dem Schlachtfeld aufgetaucht ist, die von der Gruppe auf ihrem jetzigen Erfahrungsstand unmöglich besiegt werden kann. Doch bereits kurz hinter den Stadtmauern von Melromarc wartet schon neuer Ärger…

Die Rezension

Ganz so kontrovers, wie die Serie begonnen hat, geht es glücklicherweise nicht weiter. Andererseits bleibe ich dabei: Der gewagte Aufbau der Story sorgt auf einzigartige Weise dafür, dass man sich mit der Abscheu des Antihelden gegenüber seinen Mitmenschen so gut identifizieren kann, wie es lange nicht mehr der Fall gewesen ist. Gleichzeitig mutiert Malty zu einer absolut verhassten Antagonistin, der man wirklich in jeder Sekunde ihrer Screentime die Pest an den Hals wünscht. Und das ist in Zeiten von Woke-Aktivismus und Cancel Culture, wo sich aus Angst vor einem Shitstorm im Netz niemand mehr wirklich traut, Grenzen zu überschreiben, sowieso selten genug. Die neuen Episoden intensivieren zunächst das Gefühl, der Held einer Welt zu sein, die einem nichts weiter als Ablehnung entgegenbringt. Zwar ist Naofumi durchaus gewillt, seine Fähigkeiten für den guten Zweck einzusetzen, lässt sich seine Leistungen aber grundsätzlich fürstlich entlohnen. Das schafft einen guten Kontrast zum gewohnten Heldenbild und auch die übrigen der vier beschworenen Kämpfer – so stellt es sich mehr und mehr heraus – verhalten sich trotz guter Absichten ebenfalls nicht gerade ideal. 

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Die lebenslustige Filo und die (schon übertrieben) loyale Raphtalia bilden dabei immer wieder ein positives Gegengewicht und dienen Naofumi als moralischer Kompass. Der Wert beider Charaktere wird im Verlauf der neuen Episoden immer deutlicher. Aber auch die Story wird abseits davon ohne große Längen stetig vorangetrieben. Vom Auftauchen der zweiten Welle über die Begegnung mit Melty und immer schwereren Intrigen seitens ihrer großen Schwester bis zur Begegnung mit der Filorial-Königin gibt es einiges zu sehen. Dabei erreicht die Serie immer wieder filmisches Niveau, denn nicht nur die Animationen agieren auf höchstem Niveau, auch der fantastische Soundtrack tragen einen großen Teil dazu bei, dass man unweigerlich dem Binche Watching verfällt. The Rising of the Shield Hero bleibt für mich eine der ganz großen Überraschungen in diesem Jahr, die wirklich jeden einzelnen Award verdient hat. Rasante Action, nachhallende ruhige Momente und eine Prise Humor zur rechten Zeit resultieren in Kombination mit dem einzigartigen Setting in einer weiterhin absolut fantastischen Erfahrung. 

Die Blu-Ray´s

Jeweils sechs neue Episoden werden pro Volume geliefert, allesamt wie immer als Transfer in nativem 1080p. Kompressionsprobleme muss man dementsprechend nicht befürchten, jede Folge präsentiert sich mit hervorragender Bildschärfe und einer konsequent hervorragenden Laufruhe ohne irgendwelche Einbußen. Mit dem Auftauchen der nächsten Welle zeigt die Blu-Ray einmal mehr ihre Stärken und taucht das Bild in ein sattes Lila voller zusätzlicher Highlights, mit denen man mühelos den heimischen Fernseher kalibirieren könnte. Aber auch abseits davon gibt es farblich absolut nichts zu meckern. In dunklen Szenen bleibt die Durchzeichnung im Kontrastbereich stets gewahrt, kräftige Schwarzanteile sind auch hier wieder ein maßgeblicher Pluspunkt. 

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Beim Ton bleibt es erwartungsgemäß zweisprachig, Deutsch und Japanisch schlagen im verlustfreien Format DTS-HD MA 2.0 auf. Wo die erste Volume primär dialoglastig war und in dem Segment auch durchweg überzeugen konnte, wird es hier stetig actionlastiger. Dann vermisst man den fehlenden Raumklang leider doch. Im Rahmen der Möglichkeiten liefern beide Volumes aber immer noch ein eindrucksvolles Klangspektrum, sämtliche Dialoge sind zu jedem Zeitpunkt optimal verständlich und der wie bereits erwähnt exzellente Soundtrack geht immer gut mit. Selbst nach all den Jahren im dem Geschäft bin ich immer noch positiv davon überrascht, wie viel gerade Animeserien aus einer schnöden Stereospur herausholen können. The Rising of the Shield Hero stellt dafür definitiv ein Paradebeispiel dar. 

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Hinsichtlich der verfügbaren Extras wird nahtlos dort angesetzt, wo die erste Volume aufgehört hat. Beide Volumes werden im schicken Digipack ausgeliefert und passen natürlich perfekt in den eventuell bereits vorhandenen Sammelschuber. Innen drin befindet sich neben dem Silberling jeweils ein neues Booklet, zwei Chibi-Sticker und eine Artcard. Ferner sind auf der Disc zur dritten Volume noch das aktualisierte In- und Outro als titelfreie Versionen enthalten. Knapp fünfunddreißig Euro sind pro Veröffentlichung fällig, das ist in diesem Fall wirklich nicht zuviel. 

Fazit

profilbildapril„So alle paar Jahre kommt eine Serie daher, in die man sich wirklich sofort verlieben kann. Was vor einigen Jahren My Hero Academia geschafft hat, ist auch The Rising of the Shield Hero in Rekordzeit gelungen. Mir gefällt der Mut zur Kontroverse, das allgemeine Setting und die Richtung, in welche sich die Charaktere entwickeln. Die Serie fühlt sich trotz vieler bekannter Versatzstücke unglaublich frisch an und hat mich auch mit den Volumes 2 und 3 bestens unterhalten. Die dazugehörigen Blu-Ray verweilen auf dem hohen Niveau der Erstveröffentlichung, Bild und Ton sind ebenso gelungen wie Aufmachung und Bonusmaterial. Mir schwarmt schon jetzt, dass ich spätestens nach dem Sichten der finalen Volume mit quälender Spannung auf eine zweite Staffel warten werde.“ 

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