Blu-Ray: „My Hero Academia – Staffel 3, Volume 1 und 2“

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                                                     Getestet und verfasst von General M

                         Quelle Bildmaterial: „©K. Horikoshi/Shuheisha, My Hero Academia Project. All rights reserved.“ 

                             Ab sofort erhältlich als Blu-Ray, DVD und via Anime On Demand 

914D59BMuBL. SL1500 Nach viel zu langer Wartezeit gibt es endlich Nachschub von My Hero Academia. Die dritte Staffel der auf dem weltweiten Megaerfolg von Mangaka Kohei Horikoshi basierenden Serie ist zwar im Heimatland Japan bereits vor zwei Jahren über die Mattscheiben geflimmert, doch durch die pandemiebedinge Schließung der Synchronstudios und die generell lange Reise über den großen Teich geht es hierzulande leider noch verspäteter mit Deku und Co. weiter als sonst. Das Ausharren hat sich allerdings gelohnt, denn schon die ersten beiden von insgesamt fünf geplanten Volumes legen gleich voll los und stellen unsere Lieblingshelden vor ihre bisher größten Prüfungen. Weiter und immer weiter! Plus Ultra! 

Die Volumes 1 und 2

Endlich Sommerferien! Doch was für unsereins bedeutet, sich (unter regulären Bedingungen) mit Schirmenchendrink am Strand herumzulümmeln oder daheim den Grill anzuheizen, mündet für die Schüler der U.A. Heldenakademie in einem allseits mit Vorfreude erwarteten Ausflug in ein ganz spezielles Trainingslager weit außerhalb der großen Stadt. Unter der harten Hand versierter Helden sollen die gemeinsam angereisten Klassen A und B ihre ganz persönlichen Macken weiter verfeinern, wobei es verstärkt zu Konkurrenzkämpfen kommt. Für erholsame Freizeitaktivitäten bleibt dabei nur wenig Zeit, denn das Personal treibt die angehenden Helden unerbittlich zu körperlichen Höchstleistungen an und lehren den immer noch mit seinen Kräften hadernden „Deku“ Midoriya und seine Freunde, dass zum Heldendasein mehr gehört als bloße Kraft. Dabei begegnen die Schüler dem elternlosen Knirps Kota, der eine extreme Abneigung gegen Macken aller Art zu haben scheint und einen ersten Annäherungsversuch seitens Deku prompt mit einer mächtigen Klötenschelle beantwortet.

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Während sich die Schüler der U.A. im Feuermachen und Kochen üben, versammelt sich ein Stück entfernt ein siebenköpfiger Trupp der Schurkenliga zum Angriff auf die ahnungslosen Lagerbewohner. Die ahnen nicht, dass der seit seiner Niederlage untergetauchte Tomura klammheimlich immer neue Bösewichte unter seinem Banner vereint hat und nun auf Rache sinnt. Tatsächlich gelingt es den stärkemäßig überlegenen Angreifern, nach kurzen Kämpfen einen Großteil der Versammelten in ihre Gewalt zu bringen, nur einigen wenigen gelingt die Flucht in die Wälder. Darunter auch Deku, der es abgeschieden vom Rest der Schülerschaft ganz alleine mit dem fast unbesiegbaren Mörder von Kota´s Eltern aufnehmen muss und sich dabei beide Arme bricht. Nach einer mutigen Befreiungsaktion ziehen sich die Schurken mit Katsuki als Geisel zurück. Was bleibt, sind unzählige verletzte Schüler und die Erkenntnis, dem Bösen trotz aller Kenntnisse längst nicht gewachsen zu sein. 

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Deku macht sich nach seiner Einlieferin ins Krankenhaus schwere Vorwürfe, zeitgleich stößt der erneute Angriff auf Schüler und Personal der U.A. in der Öffentlichkeit auf vernichtende Kritik gegen der Schulleitung. Fest entschlossen, weitere Auseinandersetzungen zu verhindern, wird in aller Eile eine Task Force aus den mächtigsten Helden ins Leben gerufen, die Tomura und seine Schergen ein für allemal dingfest machen soll. Ein Großaufgebot der Polizei wird ebenfalls zu diesem Zweck abkommandiert, gleichzeitig suchen der immer noch kampfunfähige Deku und seine Freunde nach einem Weg, den gekidnappten Katsuki zu befreien. Doch dank dem Eingreifen von All Might und seinen Kumpanen scheint das zunächst nicht mehr nötig zu sein. Dann taucht jedoch mit Oberschurke Shigaraki ein Gegner auf, dem selbst der mächtigste Held unserer Zeit nicht gewachsen zu sein scheint…

Die Rezension

Mit großen Trivialitäten halten sich die ersten zehn Episoden der dritten Staffel nicht auf, stattdessen geht es bereits aber der zweiten Folge actionreich zur Sache. Bis zum vorläufigen Cliffhanger gibt es nur sehr wenig Zeit zum Durchatmen. Hier profitiert die Serie immens davon, dass man alle wichtigen Charaktere längst kennt und nicht mehr viel erklärt werden muss. Dafür tauchen zahlreiche neue Schurken auf der Bildfläche auf. Hier gelingt es den Machern einmal mehr, in überraschend kurzer Zeit Persönlichkeiten und Macken zu etablieren, ohne dass sich das Ganze irgendwie überhastet oder unbefriedigend anfühlen würde. Das ist die große Stärke der Serie, so viele verschiedene Charaktere unter einem Dach zu vereinen und doch jedem zum richtigen Zeitpunkt genügend Spielraum zur Entfaltung zu bieten. Weder Helden noch Schurken wirken überflüssig oder deplatziert, während die Handlung trotz überdurchschnittlichem Erzähltempo nachvollziehbar und spannend bleibt. Die dritte Staffel ist damit quasi eine Art erweitertes Finale der vorherigen Staffel, denn zentrale neue Figuren wie Lemillion schlagen erst an deren Ende in der U.A. auf. 

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Bis es soweit, dauert es allerdings noch ein Weilchen. Das Staffelfinale wird nämlich nicht vor April 2021 bei uns in den Handel kommen, zwei weitere Volumes á fünf Episoden müssen bis dahin noch auf den Weg gebracht werden. Was mir am gelungenen Einstand besonders gut gefallen hat ist, dass man den Schurken fast mehr Zeit gibt als den Helden. Denn gerade die Bösewichte haben sich nach dem Angriff auf die U.A. abseits von Heldenmörder Stain nur sporadisch blicken lassen. Das ändert sich jetzt rapide. Außerdem ist es verdammt cool, die großen Helden mal in Aktion zu sehen. Die nächste Volume erscheint nach voraussichtlichem Stand Anfang Dezember, wer nicht bis dahin abwarten will, kann über Anime on Demand schon die komplette restliche Staffel abrufen, diese allerdings lediglich in japanischer Sprache, aber mit deutschen Untertiteln. Nachvollziehbar ist das aber definitiv, denn der große Erfolg der Serie kommt nicht von ungefähr. Der Suchtfaktor bleibt riesig, die Action vom allerfeinsten und die Charaktere spannend. My Hero Academia bleibt für mich eine der mit Abstand besten Mangaadaptionen aller Zeiten. 

Die Blu-Ray´s

Ein Blick auf die technischen Merkmale der jeweiligen Blu-Ray und sämtlicher Ärger über die zuletzt mittelmäßige letzte Animeveröffentlichung in unserem Portfolio ist beinahe weggeblasen. Hier stimmt zumindest in Sachen Bild endlich wieder alles. Eine durchgehend hervorragende Bildschärfe, knackige Konturen und satte Farben setzen die Tradition vorheriger Releases eindrucksvoll fort, dazu gibt´s kräftige Kontraste mit gleichermaßen überzeugenden Schwarz- und Weißanteilen. So und nicht anders muss das sein. Weder Unruhen, noch andere Probleme stehen diesem rundherum gelungenen Transfer im Wege. 

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Dafür hat KAZÉ nach seiner Übernahme durch den Major crunchyroll aber auch hier seine Veröffentlichungspolitik angepasst und liefert nach durchgehender Ausstattung mit verlustfreien Masterspuren hier erstmals ebenfalls nur deutschen und japanischen Ton im veralteten Dolby Digital 2.0. So ärgerlich das bei einer effektlastigen Serie wie dieser ohnehin schon ist, dass man nicht über schnödes Stereo hinausgelangt, fällt nun auch auch ein Abfall bei der allgemeinen Dynamik zusätzlich negativ auf. Die Koderierung von gerade einmal 192 k/Bit ist gleichzusetzen mit der durchschnittlichen Bitrate einer MP3-Datei im Jahre 2005. Zwar bleiben die Dialoge gut verständlich, vergleich man dafür die Effektwiedergabe mit einer älteren Veröffentlichung und deren verlustfreier Masterspur, werden die Einbußen deutlich. Alles hat so einen leicht gedämpften, kraftlosen Charakter. Besonders My Hero Academia trifft dieser Umstand heftig. Und daran wird man sich wohl oder übel auch gewöhnen müssen. 

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Sehr viel besser sieht es schon bei den Extras aus. Für gerade mal etwas über vierzig Euro weiß vor allem die erste Volume einiges zu bieten. Neben einem Sammelschuber mit ausreichend Platz für die übrigen Volumes präsentiert sich das schicke Digipak im Schuber zusätzlich mit einem kleinen Pappaufsteller von Deku, einer neuen Sammelkarte samt passendem Heldensticker und einem umfangreichen Booklet. Bis auf den Schuber und den Aufsteller gibt es das auch als Beigabe zur zweiten Volume, dafür spart man aber ein paar Euronen beim Gesamtpreis. Auf die jeweiligen Silberlinge haben es dafür leider einmal mehr keine nennenswerten Extras geschafft. 

Fazit

55957770 2311144785603906 1491509483245928448 o„Verdammt, das wurde aber auch Zeit! Mit den insgesamt zehn neuen Episoden der dritten Staffel im Rahmen der Volumes 1 und 2 legt das Studio Toho Animation einmal mehr einen furiosen Start hin, der sich inhaltlich und technisch auf mindestens dem gleichen hohen Niveau vorheriger Staffeln einpendelt. Spätestens jetzt werden auch die Schurken mehr in den Vordergrund gerückt und legen den Grundstein für alles, was da noch folgen mag, während Deku und seine Freunde sich dieses Mal mit einer ersten gewaltigen Niederlage abfinden müssen. Die Blu-Ray´s bieten einiges für das Geld und überzeugen abseits davon speziell beim Bild. Das konsequente Downgrading beim Ton merkt man hier aber leider deutlich. Es stimmt mich traurig, dass KAZÉ gegenwärtig auf dem besten Wege ist, zum Warner Bros. des Anime zu werden. Aber dafür kann die Serie ja nichts.“

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