Blu-Ray: „My Hero Academi – Staffel 4, Volumes 1-5“

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                                                   Getestet und verfasst von General M 

                                                      Ab sofort erhältlich als Blu-Ray, DVD und via Crunchyroll

81mzwRmpA8S. SL1500 Kein anderer Anime hat die Geschichte von M-Reviews länger begleitet als My Hero Academia. Wo viele Serien und selbst so manche Adaption bekannter Mangas bereits nach einer Staffel die Segel streichen, geht der Epos um Helden und Schurken diesen Herbst in Japan bereits in die sechste Staffel. Währenddessen hat Crunchyroll die komplette vierte Staffel für den deutschsprachigen Markt synchronisieren lassen und verteilt auf fünf Volumes über die letzten Monate hinweg veröffentlicht. Und wir dachten uns, dass wir statt jeder einzelnen Volume auch gleich die komplette Staffel besprechen können. Pünktlich zum Wochenende gibt´s bei uns also die volle Packung Plus Ultra! 

Die vierte Staffel

Mit letzter Kraft gelang es Allmight, den Anführer der Schurkenliga im Kampf zu besiegen. Die Welt ist damit wieder ein kleines bisschen sicherer, doch der heroische Einsatz des größten Helden aller Zeiten hat einen hohen Preis gefordert: Ohnehin bereits stark von einer früheren Verletzung geschwächt, steht nun endgültig fest, dass Allmight nie wieder als Held aktiv sein wird. Während hinter den Kulissen eifrig diskutiert wird, wer die Nachfolge als unangefochtene Nummer Eins im Heldenranking einnehmen soll, müssen sich die Schüler der U.A. Heldenklasse 1A auf die anstehenden Praktika konzentrieren. Nach den jüngsten Ereignissen fährt die Schulleitung aber einen streng protektiven Kurs und erlaubt nur Agenturen mit hoher Erfolgsquote die Aufnahme von Praktikanten. Für die Schüler sind das bittere Nachrichten, denn viele hatten bereits Plätze sicher, die sie nun nicht mehr antreten dürfen. Dabei entscheiden die dort vollbrachten Leistungen maßgeblich über die Chance, später als Sidekicks für die Veteranen arbeiten zu können.

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Auf Anraten von Gran Torino und mit der Empfehlung von Mirio Togata alias Lemillion – einem der herausragendsten Schüler der U.A. – bewirbt sich Izuku in der Agentur von Sir Nighteye. Das ehemalige Sidekick von Allmight verfügt über die Spezialität, bei Berührung und Augenkontakt einer beliebigen Person für eine gewisse Zeit jede von dessen zukünftigen Bewegungen und damit auch die Zukunft vorhersehen zu können. Nur mit viel Mühe gelingt es dem Träger von One For All, die schwierige Aufnahmeprüfung zu bestehen. Und der erste Job lässt nicht lange auf sich warten: Yakuza-Juniorboss Chisaki versammelt im Verborgenen die Überreste der Schurkenliga um sich, um die polizeiüberwachte Vereinigung klassischer Gangster wieder an die Spitze aller kriminellen Organisationen zu führen. Dafür macht er sich die ganz besondere Spezialität seiner Nichte Eri zunutze, aus deren Körper er Munition gewinnt, mit der sich sämtliche Superkräfte neutralisieren lassen.

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Die Agentur von Sir Nighteye soll diesen Geschehnissen auf den Grund gehen. Als klar wird, welch immense Gefahr von Chisaki für die gesamte Gesellschaft ausgeht, sammeln sich sämtliche Helden, darunter auch Deku und Lemillion, zum Kampf gegen die neuen Feinde. Danach steht der Alltag der Schüler komplett im Zeichen des anstehenden Schulfests. Die Klasse 1A schuftet wie wild, um mit ihren Kunstprojekten punkten zu können. Doch das Auftauchen des mysteriösen Gentle Criminal und dessen Gehilfin La Brava führt ohne Umwege zu neuem Ärger. Und natürlich fragen sich weiterhin alle, wer denn nun der Nachfolger von Allmight werden wird. Auf dem Weg zum größten Superhelden aller Zeiten warten also jede Menge neuer Abenteuer auf Deku und seine Freunde, die einmal mehr auf teils schmerzhafte Weise lernen müssen, wie schmerzhaft der Weg zu diesem ultimativen Ziel sein kann…

Die Rezension

Abgesehen von kleinen Schwächen kann ich nach Sichtung sämtlicher Episoden sagen, dass wir es hier mit der definitiv stärksten Staffel bisher zu tun haben. Die Einführung von Lemillion und den Big Three der U.A. mischt den bisherigen Heldenkosmos komplett neu und bringt gleichzeitige einige der beliebtesten Charaktere aus der Feder von Kohei Horikoshi in die Serie. Für Neuankömmlinge ist die vierte Staffel gleichzeitig ein brauchbarer Einstieg in die Welt von Izuku „Deku“ Midoriya, fasst die erste Episode doch nochmal unaufdringlich die wichtigsten bisherigen Ereignisse zusammen. Und mit Chizaki und seiner Organisation gibt´s richtig starke Schurken obendrauf. Das epische Finale der Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse dürfte den Fans lange in Erinnerung bleiben. Hier stimmt einfach alles: Brachiale Action, eine gute Prise Drama und ein paar amüsante Pointen. Nach dem filmreifen Mittelteil der Staffel wird es dann erstmal wieder etwas ruhiger, aber keineswegs schlechter. 

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Der besondere Verdienst der Macher hinter der Serie liegt weiterhin darin, bei der Umsetzung nicht nur nahe an der Vorlage zu agieren, sondern allen Charakteren immer ausreichend Raum zur Weiterentwicklung einzuräumen. Gar keine leichte Aufgabe, ist das Helden- und Schurkenuniversum doch in Sachen Umfang kaum noch überschaubar. Trotzdem hat es das Team vom renommierten Studio Bones einmal mehr geschafft, dass niemand untergeht. So präsentiert sich vor allem Deku zunehmend selbstbewusster und allmählich in die Bürde des One For All hineinwachsend. Immer wieder Thema ist auch das schwierige Verhältnis zwischen Allmight und seinem ehemaligen Sidekick Sir Nighteye, wodurch wir ein bisschen mehr über die Vergangenheit des legendären Helden erfahren. Und natürlich verfolgt auch die stark dezimierte Schurkenliga unter Führung von Tomura Shiragaki weiterhin ihre düsteren Pläne. 

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Kombiniert mit der fantastischen Animationskunst und einer wie immer hervorragenden deutschen Synchronisation ist eine sensationell gute Staffel entstanden, die visuell lediglich im Mittelteil etwas unter den eintönigen Kulissen unendlicher Kellerräume zu leiden hat. Trotzdem ist klar: My Hero Academia ist gekommen, um zu bleiben. Die unfassbare Erfolgsgeschichte von Manga und Serie, zu der sich mittlerweile auch mehrere Spiele gesellt haben, dürfte angesichts der anhaltenden Qualität noch mehrere Jahre und darüber hinaus anhalten. Fantastische Zeiten für Fans und alle, die es noch werden wollen. Hier bestätigt sich für mich erneut die Behauptung, dass Horikoshi-san mit seinem Werk das Dragonball einer neuen Generation geschaffen hat. Zeitloser Kult, der einfach immer wieder Spaß macht. So darf es gerne weitergehen, ich jedenfalls kann die kommenden Staffeln kaum noch abwarten.  

Die Blu-Ray´s

Die Heimveröffentlichungen der ersten drei Staffeln waren bereits ein Fest für Sammler, entsprechend hoch waren meine Erwartungen im Vorfeld auf das Erscheinen der vierten Staffel. Und die sieht dann zum Glück auch wieder richtig klasse aus. Alle fünfundzwanzig Episoden schlagen bei uns als Transfer in nativem 1080p auf und liefern gemessen am Genre durchgehend Referenzmaterial. Durchgehend exzellente Bildschärfe bei einer gleichzeitig makellosen Laufruhe bilden die zentralen Pfeiler der Blu-Ray´s, welche zusätzlich mit guten Kontrasten und satter Farbgebung aufwarten. Die kunterbunten Kostüme und der Einsatz der zahlreichen Spezialitäten sorgt für knallige Highlights am Fließband, aber auch abseits davon bleiben die Macher dem farbenfrohen Stil treu und utilisieren das Format dahingehend einwandfrei. Viel besser geht es eigentlich kaum noch. Die visuelle Qualität der Serie erreicht in High Definition eine Qualität, die man sonst nur bei Kinoproduktionen bekommt. 

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Beim Sound bleibt ebenfalls alles wie gehabt: Sowohl die deutsche als auch die japanische Tonspur kommen im verlustfreien Format DTS-HD MA 2.0 nach Hause, dazu liefert KAZÉ wie immer sauber lokalisierte Untertitel für Fans des Originaltons ohne entsprechende Sprachkenntnisse. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: My Hero Academia ist eine Serie, die einfach Raumklang verdient. Was da alleine angesichts der heftigen Fights alles an Heimkino-Potenzial verschenkt wird, tut mir jedes Mal in der Seele weh. Andererseits muss natürlich klar sein, dass die Serie für das Fernsehen produziert wird und da ist Stereosound nunmal Standard. Daran bewertet hauen die Tonspur aber trotzdem ordentlich zu. Gute Dialogverständlichkeit und eine eindrucksvolle Dynamik zählen auch dieses Mal zu den absoluten Stärken im Audiosegment. Wer mit den bisherigen Veröffentlichungen bereits seinen Spaß hatte, bekommt hier dieselbe gute Qualität geliefert. 

Die Extras

Insgesamt fünf Volumes umfasst die vierte Staffel, wobei die erste Volume wie immer auch als Limited Edition mit Sammelschuber und Pappaufsteller ausgeliefert wird, der Rest kommt wie immer im schicken Digipak. Dazu gibt´s pro Volume einen coolen Sticker und Character Cards, welche die bisherige Sammlung zusätzlich erweitern. Der fünften Volume liegt sogar ein Plektrum bei – wer die Staffel geschaut hat, wird den Sinn dieses Goodies sofort verstehen.

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Selbstredend darf auch das gewohnt hochwertig verarbeitete Begleitheft nicht fehlen, welches Hintergründe und Artworks zu sämtlichen Episoden liefert. Zwischen dreißig und vierzig Euro werden pro Veröffentlichung fällig, womit sich die vierte Staffel im altbekannten Preissegment einpendelt. In meinen Augen nicht zuviel für das Gebotene. 

Fazit

profilbildapril„My Hero Academia war eines der ersten langfristigen Projekte, denen ich mich seinerzeit bei M-Reviews angenommen habe. Unwissend, dass mich damit eine der besten Serienadaptionen aller Zeiten erwarten würde, kann ich selbst Jahre später immer noch von Glück sprechen, dass es dieses kleine Rezensionsprojekt und die Serie immer noch gibt – und beides gefühlt so zusammengehört wie Maus und Käse. Die vierte Staffel ist die bisher Beste im Serienkosmos und vereint unter ihrem Dach wirklich alles, was man sich als Zuschauer wünscht: Action und Animationene auf Kinoniveau, tolle Charaktere, Witz, Dramatik und nicht zuletzt tolle deutsche Sprecher, die all das möglichst sinngemäß an die Zuschauer weitergeben. Die dazugehörigen Blu-Ray´s performen wie immer auf höchstem Niveau. Nicht lange warten, sondern unbedingt zugreifen!“ 

             
                    Rezensionsmuster sind uns vorab freundlicherweise von KAZÉ zur Verfügung gestellt worden. 

                    Quelle Bildmaterial: „©K. Horikoshi/Shuheisha, My Hero Academia Project. All rights reserved.“ 

Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.


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