BD: „The Most Dangerous Game“

                                               Getestet und verfasst von General M 
  
                       Quelle Bildmaterial: „The Most Dangerous Game, ©2017 Tiberius Film“

                                               Ab sofort erhältlich als Blu-Ray und DVD

919cYKwsV2L. SL1500 Dwayne „The Rock“ Johnson macht seit einigen Jahren eindrucksvoll vor, dass die Transition vom Wrestler zum Schauspieler durchaus erfolgreich gelingen kann. Kürzlich vom Forbes Magazine zum bestbezahlten Hollywoodschauspieler gewählt, ist Johnson mittlerweile omnipräsent auf den Kinoleinwänden dieser Welt, momentan zum Beispiel mit „Skyscraper“. Klar, dass viele Ringkollegen diesem Beispiel gerne folgen wollen. So auch der ehemalige WWE – Superstar John Hennigan, der gegenwärtig für IMPACT in den Ring steigt, sich nebenbei aber auch seit Jahren immer mal wieder als Schauspieler in kleinen Produktionen bemüht. „The Most Dangerous Game“ ist der neueste dieser preiswert entstandenen B-Movies und stellt ein Remake des gleichnamigen Filmklassikers von 1932 dar. Kann das gutgehen? Wir haben nicht nur den Film für euch unter die Lupe genommen, sondern präsentieren euch in freundlicher Zusammenarbeit mit Tiberius Film auch ein Gewinnspiel zum Film. Reinschauen lohnt sich! 

Der Film

Der prominente Jäger Rick Rainsford (John Hennigan, „Sharknado 5“) ist längst nur noch ein Schatten seiner einstigen Größe. Die meiste Zeit damit beschäftigt, von einem Drink zum nächsten zu torkeln, lässt er sich trotzdem für einen lukrativen Job anheuern, das Charterschiff „Wilderness Explorer“ sticht wenig später in See. An Bord befindet sich auch die Fotografin Anna (Michelle Taylor, „All my Children“), die mit dem trinkfreudigen Macho aber alles andere als gut zurecht kommt. Als das Schiff dann unter mysteriösen Umständen kentert, findet sich das ungleiche Paar neben einem weiteren schwer verletzten Crewmitglied als einzige Überlebende auf einer scheinbar verlassenen Insel wieder.

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Doch ganz alleine sind sie dort nicht, denn der ehemalige Russische Colonel Zaroff (Eric Etebari, „The Infiltrator“) und sein Lakai Ivan (Joseph Gatt, „Game of Thrones“) hausen ebenfalls auf der Insel. Die wiederum haben es gar nicht so eilig, die Schiffbrüchigen gehen zu lassen. Der begeisterte Hobbyjäger Zaroff hat sich für seine nächste Hatz nämlich ausgerechnet Rick und Anna als Beute ausgesucht. Für die Überlebenden beginnt eine tödliche Treibjagd durch den Dschungel. Können beide ihre Differenzen überwinden und das rettende Boot am anderen Ende der Insel erreichen? Oder finden sich ihre Köpfe am Ende doch an Zaroff´s Trophäenwand wieder?

Die Rezension

Die Prämisse des Films wurde seit ihrer Erstverfilmung 1932 oft zitiert und parodiert, so widmete sich zum Beispiel eine Halloween – Episode der Simpsons der Grundthematik und ließ Homer und Co. vor dem mordlustigen Mr. Burns fliehen. „The Most Dangerous Game“ von 2017 lässt allerdings jeden Unterhaltungswert vermissen und ist durchgehend so hundsmiserabel in allen nur erdenklichen Belangen, dass man nie genau weiß, ob das Gezeigte jetzt ernsthaft gemeint ist, oder ob es sich dabei ebenfalls um eine Form der Parodie handelt. Aus dem extrem spannenden Konzept von 1932 ist ein auf die Kernessenz reduzierter, ereignisarmer und seelenloser Actioner geworden, der im Grunde nicht den Kunststoff wert ist, auf den er gepresst wurde. Das Drehbuch bietet Dialoge auf dem Niveau eines Grundschulaufsatzes, der Bösewicht wirkt wie ein Negan für Grenzdebile und die Chemie zwischen Hennigan und Taylor als ungleiches Leinwandduo ist vergleichbar mit der Harmonie von Feuer und Wasser. Als Schauspieler muss man dem Wrestler und neunfachen Träger diverser WWE – Titel jedwedes Talent absprechen, der hier zu keinem Zeitpunkt den Eindruck erweckt, mit Spaß und Herz bei der Sache zu sein. Einzig Joseph Gatt in der Rolle des Ivan sorgt alleine durch sein imposantes Aussehen für etwas erinnerungswürdige Präsenz. 

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Klar, „The Most Dangerous Game“ ist ein absoluter Budgettitel, aber selbst die haben bisweilen irgendeine Form von amüsantem Trashfaktor an sich und warten mit einer gewissen Portion Selbstironie auf. Was hier geboten wird, unterbietet in Sachen Kameraführung und allgemeiner Inszenierung sogar noch manches Machwerk von Asylum und stellt somit eigentlich einen hervorragenden Kandidaten für die nächste SchleFaZ – Ausgabe dar. Kurzum, ich kann gar nicht in Worte fassen, wie viel Starkalkohol ich mir einflößen müsste, um diesem Film auch nur ansatzweise irgendetwas positives abgewinnen zu können. 

Die Blu-Ray

Das kleine Produktionsbudget sieht man dem Film zu jeder Zeit an. Wenigstens gelingt es der uns freundlicherweise für den Test zur Verfügung gestellten Blu-Ray, wenigstens in Sachen Bild ein wenig zu punkten. So bewegen sich die Schwarzwerte auf gutem Niveau, auch präsentiert sich das Bild allgemein recht detailliert und kraftvoll in der Farbgebung. Braun- und Gelbtöne domieren zur meisten Zeit das Geschehen, wovon leider auch oft die Gesichter der agierenden Charaktere betroffen sind. Natürlichkeit und Nuancierung lassen sich hier kaum ausmachen. Auch die Schärfe bewegt sich immer mal wieder zwischen sehr gut und gerade noch annehmbar hin und her – typische Probleme preiswert inszenierter Produktionen. In dem Rahmen ist das Endergebnis ansehbar, agiert dabei aber keineswegs im Referenzbereich. 

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Der Ton kommt sowohl in Deutsch als auch in Englisch in Form einer verlustfreien DTS-HD MA 5.1 – Spur daher und kann in manchen Momenten durchaus kraftvoll aus den Boxen erklingen, die meiste Zeit bleibt das Geschehen aber extrem frontlastig und macht nur wenig Gebrauch von Raumklangeffekten. Die Stimmverständlichkeit aus dem Center ist gut und unterliegt nie dem Geschehen aus den restlichen Ecken, die Deutsche Synchronisation ist aber gerlinde gesagt unter aller Sau. Die Sprecher klingen hölzern, stellenweise einfach unpassend (was besonders für die Hauptrolle gilt) und wirken eher so, als hätte man sie für die Sprachaufnahmen von der Vertonung einer französischen Pornoproduktion abgezogen. Da sich die Dialoge ohnehin auf extrem oberflächlichem Level bewegen, kann man hier genauso gut auf die Englische Originalspur umschalten, dann bleibt einem wenigstens bei den Stimmen manches erspart. Wo wir schon beim Thema Sparen sind: Wer neben dem Hauptfilm nach irgendwelchen Extras sucht, der sucht vergeblich – weder DVD noch Blu-Ray bieten irgendeine Form von Bonusmaterial. 

Fazit

ava4„Ich habe in meiner Karriere ja schon einige schlechte Filme gesehen, aber ´The Most Dangerous Game´ wird mir als einer der schlechtesten Genrevertreter überhaupt in düsterer Erinnerung bleiben. Hier stimmt einfach gar nichts, gegen die Schauspielleistungen, das Drehbuch und die Inszenierung wirkt die Produktpalette von Asylum fast oscarverdächtig. Trash kann wunderbar unterhaltsam sein, wenn man ihn in großer Runde mit ein paar Drinks genießt und das Geschehen nicht weiter ernst nimmt. Aber finde mal Leute, die sich so ein Machwerk freiwillig anschauen wollen. Dazu reicht die ganze Monatsproduktion an Strohrum nicht aus. Und John Hennigan ist im Wrestlingring wesentlich besser aufgehoben als als Schauspieler. Denn im Gegensatz zum Wrestling fehlt ihm dafür einfach jedwedes Talent. Besser großräumig umgehen und um jeden Preis Blickkontakt vermeiden.“

Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.
 

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